Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

tenant Benkendorf mit einer Abtheilung von 500 
Mann nach Luͤbek entsandt, um auch diese Stadt zu be- 
setzen. Es geschah am 22. März. Während dieser Er- 
eignisse bei Hamburg hatten die russischen leichten Abthei- 
lungen Czernitschef, Ddruberg und Benken- 
dorf Versuche gemacht über die Elbe zu gehen, doch 
ohne Glück, weil der Prinz Eugen von Magdeburg aus 
immer überlegene Kraft zu ihrer Bekämpfung schickte. 
Sobald der franzdsische Oberfeldherr seine ganze Macht 
bei Magdeburg und hinter der Saale zusammenzog, nah- 
men die Russen den Augenblick wahr. Czernitschef 
und Benkendorf gingen bei dem Sandkruge ohnweit 
Baclow (am 20. März), Ddruberg bei Lenzen 
(am 31. März) über die Elbe und zogen nach Dannen- 
berg, Luchow, Wustrow. Zu eben dieser Zeit bewegte 
sich General Morand aus der Gegend von Tostaedt 
nach Lüneburg, um die Bewohner dieser Stadt zu züch- 
tigen, weil sie im Drang ihres Elendes, das franzdsische 
Joch hatten abschütteln wollen. Sein Corps bestand aus 
3 tausend Mann Fußvolk, 200 Reitern und 15 Stücken 
Geschütz. Kaum erfuhren die Generale Dörnberg 
und Czernitschef, welch Unglück den Lüneburgern be- 
vorstehe, eilten sie zu Hülfe, kamen aber zu spät; Mo- 
rand hatte schon seit 12 Stunden die Stadt besetzt. 
Doch den Franzosen den leichterrungenen Besitz zu lassen, 
war gegen das ritterliche Gefühl der engverbundenen rus- 
sischen Feldherrn. Von allen Seiten griffen sie die Schaa- 
ren des Generals Morand an (2. Aprils.) Mit Ver- 
lust mußte er endlich die hartnäckig vertheidigten Mau- 
ern räumen. Als er aber nun erst erfuhr, wie schwach 
die Feinde gegen ihm gewesen waren, rücksichtlich der 
Anzahl, stürmte er aufs neue zurück, die Stadt wieder
	        
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