Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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zu nehmen, die aber russischer und preußischer Seits 
mit seltener Tapferkeit behauptet ward. Der französische 
General erhielt eine gänzliche Niederlage seines Kriegs-= 
volkes und für seine Person eine tödtliche Wunde. Lüne- 
burg wurde aber von den Siegern schon am folgenden 
Tag (3. Aprils) wieder geräumt; denn der Vortrab 
des franzbösischen Heertheils Davoust unter General 
Montbrun, etwa 6 tausend Mann stark, kam heran. 
Die Russen und Preußen unter Czernitschef und 
Dbruberg gingen bei Boitzenburg und Doemitz wieder 
auf das rechte Elb-Ufer zurück. 
Dieß waren im allgemeinen die Ereignisse, welche 
durch die Stellung der franzdsischen und russisch= preu- 
ßischen Heere an der Elbe und Saale bis zum Anfang 
des April-Monats herbeigeführt wurden; das heißt bis 
zum Zeitpunct, in welchem Napoleon einen Theil der 
neuen unermeßlichen Rüstungen beendet hatte. Kaum 
dreier Monate hatte dieser große Staats= und Kriegs- 
Mann bedurft, um seinen Feinden beinahe wieder eine 
halbe Million Krieger über den Rhein entgegenzusenden. 
Schon im Jahr vorher und im Lauf des Sommers 1812 
hatten sich unter seinem Ruf hundert Cohorten trefflich 
abgerichteter National-Garden gebildet. Durch die im 
ganzen Reiche angeordnete Conscription (Ende 1812) 
war das stehende Heer um 150 tausend Mann vermehrt. 
Die Ergebnisse der Conscriptionen aus den Jahren 1800, 
1310, 1811 und 1812, vermehrten die Streitkräfte Frank- 
reichs abermals um 100 tausend Mann, während 180 
tausend Mann, nämlich die vorgegriffene Conscription des 
Jahres 1814, einen Rückhalt von 170 tausend Mann 
sicherte. Mangel an Reiterei wurde theils durch freiwil- 
lige Ausrüstung von verschiedenen Städten und Gemein-
	        
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