Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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endlich fuͤrchten mußte, alle Kraft einzubuͤßen, welche 
in Tagen größerer Gefahr, für Behauptung eigner 
Würde und Selbstständigkeit nöthig werden kbnnte. 
Schon hatte der Feldzug in Rußland eine Masse von mehr 
denn 40 tausend Soldaten, mit vielen ausgezeichneten 
Officieren, mit allem zur Ausrüstung Erforderlichen ver- 
schlungen. Noch kämpfte damals General Rechberg 
mit den Ueberbleibseln eines Theiles von der in Plozk neu 
geschaffenen Dioision in den franzbsischen Reihen, wäh- 
rend ein anderer Theil unter General Zoller das bela- 
gerte Thorn vertheidigte. Der Staat war an Geld und 
junger Mannschaft dürftiger; der Handel lag darnieder ; 
Abgaben aller Art wurden unerschwinglicher; die Staats- 
Ausgaben überwogen immer mehr die dffentlichen Ein- 
nahmen. Zu dem Allen kam noch, daß die Gemüther 
der bayerischen Unterthanen, vorzüglich Tirols, durch 
den Druck der Gegenwart, heftig bewegt, oder in miß- 
muthiger Stimmung erschienen. Aber hier mußte das 
Aeußerste gethan werden. Denn es galt Bayerns Selbst- 
Rettung, und daß es, nun unwillkührlich hingerissen in 
die Krlegsfluthen, nicht dereinst ohnmächtig dem Sieger, 
wer er auch seyn möge, zum Spiel der Willkühr werde. 
Kbnig Marimilian mit blutendem Herzen, trat an 
das schwere Werk. Nachdem Ordnung und Klarheit in 
das Staatöschuldenwesen gebracht, und durch Errichtung 
eines obersten Rechnungshofes (20. Octobers 1812) die 
Finanz-Verwaltung genauer und strenger Aufsicht unter- 
worfen war, befahl er möglichste Sparsamkeit in allen 
öffentlichen Ausgaben, dann ward daran gedacht neue 
Einnahms-Quellen zu erdffnen. 
Schon hatte das allgemeine Steuer-Mandat für 
das Jahr 1843 die Grundsteuer, Haussteuer, Domini-
	        
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