Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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calstener, Gewerbsteuer, Familien-Stener, Zugvieh- 
Steuer (26. Decembers) und mehrere unmittelbare Ab- 
gaben, z. B. die Haussiener, von 1 auf # vom Hun- 
dert beträchtlich erhbht; keine konnte vermindert werden. 
Die schon ein Jahr früher gemachte Erdffnung zweier 
Lotterieanlehen, eines verzinslichen und eines unverzins- 
lichen (26. Februars 1812) hatte den Zweck nicht er- 
füllt. Die großen Eigenthümer mußten zum Tragen der 
Staatslasten gezogen werden. Deswegen wurden jene 
freywillig seyn sollenden Lotterie-Anlehen in gezwungene 
verwandelt, dabei auf Schonung der geringern Unter- 
thansclassen Bedacht genommen, den gezwungenen Dar- 
leihern hinwieder Sicherheit für Verzinsung und Rück- 
zahlung geboten (14. Februars 1815). Noch folgten 
später manche Steuer Erhöhungen, z. B. des Stempels, 
der fremden Weine, ferner eine hochst drückende monat- 
liche Kriegssteuer. 
Alle diese Lasten aber konnten Gehorsam und un- 
wandelbare Treue keines Bayern erschüttern, obgleich die 
Stimmen schon gegen Frankreichs Anmaßungen lauter 
wurden, denen man sich nicht opfern solle. Doch in 
Liebe und Vertrauen auf seinen Monarchen brachte der 
Bayer die Früchte seines Fleißes für das allgemeine Wohl 
dar, stellte er seine Söhne in die Reihen der Kämpfen- 
den, und sorgte er mit Selbstverläugnung durch frei- 
willige Gaben für Pflege und Zukunft verstümmelter 
Krieger, oder für das Schicksal der durch Krieg zu Witr- 
wen und Waisen Gewordenen.) So geschah, daß 
—–— bald 
*) Im Jahre 1312 waren von Anfang Septembers bis Ende 
Decembers die Summe von 17,008 fl., im Laufe des Jah- 
res 1815 die Summe von 35,110 fl. als freiwillige Beiträge 
für verwundete Soldaten eingegangen.
	        
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