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Streifpartheien hatten fast alle Verbindungen der Wege
und Ortschaften unterbrochen.
Dieß Alles bewog den Generallieutenant Rechberg
auf seiner Hut zu seyn. Er hatte während seines Mar-
sches durch Sachsen, ohnedem schon von den Bewoh-
nern Beweise einer sehr zweidentigen Stimmung empfan-
gen. Er ließ die Thore von Langensalza durch starke
Abtheilungen besetzen, und diese durch Posten und fort-
währende Patronillen unter sich verbinden. Auf dem
Marktplatze ward ein tüchtiger Rückhalt aufgestellt, wel-
cher, im Fall eines Angriffs, sogleich durch die übrigen
in der Stadt eingelagerten Bayern verstärkt werden konnte.
Die bisher so ruhmreich bewahrte Batterie nebst ihren
Munitionsvorräthen, ward nächst dem Gothaer Thor,
auf einem durch die große Straße von diesem Thore ge-
schiedenen, mit einem tüchtigen Graben umgebenen Platz
aufgefahren. Man vertraute sie dem Schutze eines Offi-
ciers an, welchem nicht allein 70 Soldaten bei der Bat-
terie selbst, sondern auch jene 24 Mann untergeordnet
waren, welche das ganz nahe gelegene Thor zu bewachen
hatten. Mit 96 Mann war das Geschütz gegen den
stärksten Reiterangriff geborgen, zumal dazu der Gra-
ben und mehrere Fuhrwerke mitwirken konnten. Gene-
ral Rechberg hatte den Bitten der Bürgerschaft nach-
gegeben, es nicht im Innern der Stadt auf#zustellen,
um mogliches Unglück zu vermeiden; der wachthabende
Officier hinwieder für jeden Fall die zweckmäßigen Wei-
sungen empfangen. Aber schon da der General die ver-
schiedenen Posten beritt, fand er diesen Officier mit sei-
ner Mannschaft bei dem Gothaer Thor aufgestellt, den
Parkplatz nur mit einzelnen Posten besetzt. Noch einmal
erhielt er Befehl, sich mit seiner Gesamtabtheilung auf