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tiger Operätions-Mittel versetzt, ohne eigentlich einer
so hohen Bestimmung würdig zu seyn. Kaum aber im
Drang der Ereignisse nun in Belagerungsstand erklärt;
sollte Thorn auch schon, gleich den Puncten Pillau, Dan-
zig, Modlin, Zamoêk, seine Stelle auf einer Operations=
Linie einnehmen, von welcher aus Napoleon zum An-
griffe übergehen konne. Es mußte schon als Aufbewah-
rungs-Ort bedeutender Magazine von Getreide „, Mehl,
Branntwein und großen Vorräthen von Munition gelten,
während noch der größte Theil aller Mittel zu ihrer Ver-
theidigung, selbst hinreichend starke Besatzung fehlte. )
*) Als General Zoller in Thorn einzog, bestand die bayve-
rische Besatzung des Platzes:
aus 2 Obersten, (Rodt und Hofnaas).
— 4 Oberstlieutenants, (Fortemps, Theo-
bald, Herrmann und Merz).
— 6 Majors, (Baron v. Reich lin, v. Roge-
ville, Denz, Großgebauer, Greiß
und v. Hagens).
— 152 Ober-Officieren.
— 235 Unterofficieren.
— 40 Tambours und Hornisten.
— 3460 Soldaten.
— 0605 vom Unterstab.
Total aus 4050 Mann, von welchen die Kranken, Comman-
dirten, Fourier-Schützen abzuziehen waren.
Ferner aus den Ueberresten des französischen 35sten und
t1ogten Linien -Regimentes unter dem Obersten Giat, et-
wa 200 Mann stark, dann aus 500 französischen Artilleri-
sten unter dem Capitaine Alphons, welche die 50 in den
Festungswerken vertheilten Geschützstücke besorgten, endlich
aus einigen französischen Generalstabs = und Ingenieur-
Officieren.