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Thorn hatte neun Thore, doch waren fuͤnf derselben
nemlich das weiße= das Siegler= das Nonnen= das Ka-
tharinen = endlich das Gerechtigkeits-Thor geschlossen.
Das zur Brücke führende, hieß das Brückthor; das die-
sem zunächst und abwärts des Flußes Gelegene, ward
das weiße Thor, daß darauf folgende Thor das Siegler-,
das weiter hin, das Nonnen= endlich das vierte darauf
folgende das alte oder Brombergerthor genannt. Dem
Brückenthor gegenüber war das Kulmerthor, rechts von
ihm das Gerechtigkeitsthor, dann folgte das Katharinen-
thor. Oberhalb der Brücke nahe am Wasser gelegen er-
blickte man das Jacobsthor. Die vor dem Alten-Kul-
mer= und Jacobsthore gewesenen Vorstädte und Garten-
zäune waren schon abgebrannt worden.
Die Festung ward mit dem linken Welchselufer
durch zwei Brücken in gleicher Linie verbunden, welche
durch eine befestigte Insel verknüpft waren. Die von
der Festung ausgehende Brücke hieß die deutsche, die von
der Insel Ausgehende, die polnische Brücke. Am Ende
der Letzteren standen einige Häuser, welche zur Deckung
der Brücke, statt Befestigung nur einen Verhau hatten.
Doch war dieß Vertheidigungs-Mittel durch eine Reihe
von Sandhügeln beschränkt, welche in der Entfernung
von etwa 150 Schritten, längs dem linken Weichselufer,
fortliefen. Ebenso umgab den übrigen Theil der Fe-
stung, besonders am Alten= und Jacobsthor, eine Hi-
gelkette, durch die sie aber selbst mehr oder weniger be-
herrscht wurde. Darum dienten auch diese hochstens
1000 Schritte entfernten Anhöhen, den Vorposten der
Besatzung zur Aufstellung. Das jenseits der Weichsel
gelegene Schloß Dybow hatte zu wenig Raum, um