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durch hinlängliche Menge Geschütz und Mannschaft für
die Festung wesentlichen Nutzen bringen zu können.
In der Stadt selbst befand sich kein einziges Bom-
benfestes Gebäude, keine Casernen, kein Krankenhaus.
Das vor dem Jacobsthor gelegene Ravelin war das ein-
zige Werk, welches mit den umgebenden Anhöhen hori-
zontal lag. Dieses mit vier Stücken Geschütz besetzt be-
strich einen Theil der Landseite, die Weichsel, so wie zu-
gleich die Anhöhen jenseits derselben.
Der an der Weichsel liegende Theil der Festung war
von 2 Bastions, so wie von den am alten Schloße und
auf der Insel errichteten Batterien, endlich durch eine
alte baufällige Stadt-Mauer ungenügend vertheidiget,
während der Weichselstrom davor so stark zugefroren war,
daß er die schwersten Lastwagen tragen konnte. Die
Landseite der Festung sollte durch acht Bastions verthei-
diget werden. Sie waren nur mit einem beinahe durch-
gehends trockenen an den meisten Orten nur 3 Fuß tie-
fen unverpallisädirten Graben umgeben; und die zur
Wässerung der Graben angelegten Bartardeaus größten-
theils unbrauchbar. Auch empfing die Landseite keinen
Schutz durch die Fleschen vor den Bastions, weil jene
nur aufgeworfen, oder aber nur erst entworfen waren.
Eine halbe Stunde von der Brücke dehnte sich zu ihrer
Rechten auf dem Wege nach Bromberg, das Städtchen
Podgorze längs den Hügeln aus; die Brücke selbst war
der Vereinigungs-Punct der Wege von Gnieskowo, Posen,
Plock. Ferner zog sich aus dem Jacobsthor die Straße
nach Culm. NA2
In solchem Zustande befand sich die Festung; sie ent-
behrte sogar derjenigen Hülfsmittel, ohne welche selbst
Feld-Verschanzungen nicht gehdrig vertheidiget werden