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Die 285 Bayern, welche das auf dem linken Weich-
selufer gelegene Schloß Dybow zu vertheidigen bestimmt
waren, wurden von einigen Kosaken, ohne weiteres Ers
gebniß, in Bewegung gesetzt.
Am 25. Jänner, an welchem Tage der Gouverneur
von Thorn seine Befehle in Bezug auf den Dienst, im
Fall eines feindlichen Angriffes, ertheilt hatte, zog der
Hauptmann v. Lilge nau an der Spitze einer Compag-
nie nach Sluzewo, um die Orts-Bewohner und die der
umliegenden Gegend zu zwingen, der Anforderung von
Vieh und Lebensmitteln Folge zu leisten. Lilgenau
blieb bis 2ten Februar und hatte nur unbedeutende Ge-
plänkel mit russischen Reitern, als Folge dessen einen
Verwundeten. Erst nachdem er vernahm, es sei russi-
sches Fußvolk gegen ihn im Anzug, kehrte er, nach er-
fülltem Auftrage, in die Festung zurück. (2. Februar.)
Noch am Abend 0 Uhr (des 25. Jänners) wurden
die Vertheidiger des Kulmer = und Jacobsthores durch
Kosaken beunruhiget, letztere aber mit Flintenschüssen zu-
rückgewiesen, von wannen sie gekommen waren. Mehr
Glück hatten die feindlichen leichten Reiter, als sie am
nemlichen Tag den von Warschau kommenden Postwagen
zwischen Fluroff erbeuteten.
Verschiedene Abtheilungen der Besatzung zogen am
26. Jänner nach allen Seiten aus, Nachrichten über die
Bewegungen des Feindes einzuziehen, oder Kranke aus
der Festung zu schaffen, und Vieh beizutreiben.
Am 27. Jänner führte der Oberlieutenant Klein,
unter Bedeckung von 60 Mann, einen Transport Kranke
zwei Stunden weit auf der Straße nach Nosen fort.
Die Bedeckung rückte am Abend, ohne einen Feind er-
blickt zu haben, wieder in die Festung ein.
III. Ötes Buch. 26