Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 402 — 
Aehnliche Kranken-Absendungen gen Posen, Erken- 
nungen, Beitreibung der Lebensmittel, fanden auch in 
den folgenden Tagen (den 28., 20., 30., 31. Jänner) 
statt, während die Ingenieur-Officiere, unter Leitung 
des Bataillons -Chef Tolosc, alles aufboten, die längs 
dem fesizugefrorenen Weichselstrom fortlaufende unge- 
schützte Seite der Stadt mit Pfahlwerk und anderen Ver- 
theidigungs-Werken zu umgürten, auch die übrigen aus- 
zubessern, und die noch unvollendeten, so wie die Gra- 
ben, mit Sturmpfählen und Pallisaden zu versehen. 
Geregelt war der Dienst der Besatzung. Kein feind- 
licher Mann vermochte sich der Festung zu nähern, ohne 
von allen Puncten derselben gleich erkannt zu werden. 
Noch stand die feindliche Hauptmacht in und bei Brom- 
berg, ein Geschützpark derselben bei Navra. Aber schon 
war er, vermittelst des Frostes, Meister der beiden 
Weichselufer, oberhalb und unterhalb der Festung Thorn. 
Den 1. und 2. Februar erblickten die äussersten Vor- 
wachten der Besatzung, vorzüglich die vor dem Jacobs- 
und Brückenthore, Kosaken-Abtheilungen, welche aber 
schnell das Feld räumten, als sie einige Flintenkugeln 
empfangen hatten. 
Am 3. Februar ging der bayerische Oberstlieutenant 
Fortemps mit 400 Mann nach Mocker, um durch seine 
Aufstellung dort das gänzliche Abtragen der zwischen die- 
sem Orte und der Stadt gelegenen Häuser, so wie das 
Umhauen der Bäume zu schützen. Der Feind zeigte in 
unschädlicher Entfernung etwa 200 Mann leichter Reiter. 
Diese umschwärmten die Entsendung auch, als sie nach 
vollbrachter Arbeit, am Abend langsam in die Festung 
zurückzog, ganz friedlich. Kein Schuß war von beiden 
Seiten gefallen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.