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Aehnliche Kranken-Absendungen gen Posen, Erken-
nungen, Beitreibung der Lebensmittel, fanden auch in
den folgenden Tagen (den 28., 20., 30., 31. Jänner)
statt, während die Ingenieur-Officiere, unter Leitung
des Bataillons -Chef Tolosc, alles aufboten, die längs
dem fesizugefrorenen Weichselstrom fortlaufende unge-
schützte Seite der Stadt mit Pfahlwerk und anderen Ver-
theidigungs-Werken zu umgürten, auch die übrigen aus-
zubessern, und die noch unvollendeten, so wie die Gra-
ben, mit Sturmpfählen und Pallisaden zu versehen.
Geregelt war der Dienst der Besatzung. Kein feind-
licher Mann vermochte sich der Festung zu nähern, ohne
von allen Puncten derselben gleich erkannt zu werden.
Noch stand die feindliche Hauptmacht in und bei Brom-
berg, ein Geschützpark derselben bei Navra. Aber schon
war er, vermittelst des Frostes, Meister der beiden
Weichselufer, oberhalb und unterhalb der Festung Thorn.
Den 1. und 2. Februar erblickten die äussersten Vor-
wachten der Besatzung, vorzüglich die vor dem Jacobs-
und Brückenthore, Kosaken-Abtheilungen, welche aber
schnell das Feld räumten, als sie einige Flintenkugeln
empfangen hatten.
Am 3. Februar ging der bayerische Oberstlieutenant
Fortemps mit 400 Mann nach Mocker, um durch seine
Aufstellung dort das gänzliche Abtragen der zwischen die-
sem Orte und der Stadt gelegenen Häuser, so wie das
Umhauen der Bäume zu schützen. Der Feind zeigte in
unschädlicher Entfernung etwa 200 Mann leichter Reiter.
Diese umschwärmten die Entsendung auch, als sie nach
vollbrachter Arbeit, am Abend langsam in die Festung
zurückzog, ganz friedlich. Kein Schuß war von beiden
Seiten gefallen.