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ter-Thore, Abtheilungen russischen Fußvolkes und Rei—-
terei. Es zeigte sich, daß der Feind auf den Anhoͤhen
vor dem Brückenkopfe sich einzugraben, Batterien zu er-
richten begann, auch hier sowohl als vor dem Kulmer-
thore, Geschütz aufführte. Bald erschien auch ein feind-
licher Abgesandter vor dem Kulmerthore, welcher den
Gouverneur der Festung zu Uebergabe der Letzteren auf-
forderte. — Der Gouverneur beantwortete es abschlägig.
Noch am Abend des Tages meldeten die beim Brü-
ckenkopf aufgestellten Bapern, der Feind habe hinter den
erwähnten Anhbhen 0 Artilleriestücke, auch vor dem Kul-
merthore Geschütz.
Die Jahl der Kranken in der Festung war am Schlusse
des Tages auf 10 Officiere und 048 Soldaten gestiegen.
Die Nacht ging ohne Ereigniß vorüber. Die Be-
satzung war wachsam, ein Rückhalt von 200 Bapern
auf der Brücke.
Weil der Feind fortfuhr, sich auf den Anhdhen,
dem Schloße Dybow gegenüber fester zu setzen, wurde,
um dieß zu stdren, oder wenigstens seine Entwürfe zu
erkennen, dem Obersten Rodt ein Ausfall befohlen.
Dieser zog um 3 Uhr in der Morgenfrühe des 90. Fe-
bruars mit 700 Mann, welche unter ihm die bayerischen
Majore Rogeville, Denz, die Hauptleute Renner
und Ziegler, als Kolonnenführer befehligten, aus,
den Feind zu überraschen. Die Bayern fanden die Rus-
sen aber nicht unvorbereitet; denn jene hatten kaum den
Verhau des Brückenkopfes verlassen, empfingen sie schon,
besonders ihr linker Flügel, das Klein-Gewehrfeuer einer
feindlichen Infanterielinie. Zwar stürmten die Bayern,
unterstützt durch das Feuer des Festungsgeschützes, ge-
gen die Höhen hinan; die Russen wichen aber nur wenig