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und machten ihnen durch nachdruͤcklichen Widerstand un-
moͤglich, weiter vorzuruͤcken. Der Oberste Rodt, wel-
cher sich in kein ernsthaftes Gefecht einzulassen beauftragt
war, trat seinen wohlgeordneten langsamen Ruͤckzug an.
Obgleich lebhaft vom Feinde verfolgt, hielt sein Nach-
trab denselben stets in geziemender Cntfernung.
Die Russen nahmen ihre anfängliche Stellung auf
den Höhen am linken Weichselufer wieder ein, denn das
Geschütz der Festung hinderte sie am weiteren Vorrücken.
Auch setzten sie die begonnenen Arbeiten auf jenen Höhen
fort.
Die Bapern zählten vom Gefecht 3 verwundete
Officiere "), 3 getddete, 33 verwundete Soldaten; 3
der Letzteren wurden vermißt.
Die Zahl der Kranken hatte sich an diesem Tage
um 36 Mann vermehret.
Am 10. Februar sollten eben zwischen 11 und 12 Uhr
Mittags die in der vorhergehenden Nacht verstärkten Be-
satzungen der Insel und des Brückenkopfes abgelbßt wer-
den, als der Feind aus zwolf Feuerschliunden von den
Höhen des linken Weichselufers die über die Brücke zie-
henden bayerischen Abtheilungen, dann die Stadt selbst
zwei Stunden lang, mit Kugeln und Granaten beschoß,
aber ohne allen Schaden. Das russische Feuer wurde
von den Wällen beantwortet, zum Schweigen gebracht.
Man wollte bemerkt haben, daß den Russen eine Ka-
none unbrauchbar gemacht, und sonst einiger Verlust
beygebracht sey.
*) Den Oberlieutenant Becker des 2ten Linien-Regiments
(Kronprinz), die Oberlieutenants Beck und Schmidt des
5ten Linien-Regiments.