Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 408 — 
zugleich zwischen letzterer Stadt und Thorn ein, theils 
nach angestrengten Maͤrschen auszuruhen, theils die Be- 
lagerung von Thorn zu unternehmen und zu decken. Man 
hoͤrte die ganze Nacht fortdauernden Laͤrmen des Geschuͤtzes 
und des Gepaͤckes der abziehenden Russen. 
Am 11. Februartag waren beinahe alle feindlichen 
Posten und Vorwachten und das feindliche Geschütz vom 
linken Weichselufer aus der Nähe von Thorn verschwun- 
den. Nur einzelne feindliche Reiter erblickte man noch. 
Der Gouverneur der Festung schickte 150 Bayern und 
50 Franzosen nebst 150 Arbeitern unter dem französischen 
Obersten Piat, (unter ihm der bayerische Major Groß- 
gebauer), um es zu erkennen, was der Feind in der 
Nacht gethan, und habe er sich zurückgezogen, die ver- 
schiedenen begonnenen Befestigungs= und Belagerungs- 
arbeiten zu zerstibren. 
Die Entsendung ging Mittags 2 Uhr über die Brücke 
nach den Hôhen; kleine Abtheilungen Kosaken, in ge- 
messener Ferne sahen zu, wie Bayern und Franzosen 
die aufgeführten Brustwehren, und die den Russen bis- 
her zum Versteck gedienten Häuser, zerstdrten. Nach 
vollendetem Auftrag zog der Oberste Piat (5 Uhr 
Abends) wieder in die Festung zurück. 
Die Jahl der Kranken hatte die Hbhe von 23 Offi= 
ciers und 1141 Gemeinen erreicht, am folgenden Tag 
aber schon die von 25 Officiers und 11837 Soldaten. 
Am 12. Februar Nachmittags 3 Uhr rückten 200 Bapy- 
ern unter dem Major Denz in zwey Abtheilungen auf 
den Straßen von Gniefkowo und Sluzewo vor, um Ge- 
wißheit über des Feindes Bewegung zu erhalten. Die 
Abtheilung auf dem Wege nach Gniefkowo begegnete 
einem Trupp Kosaken, welcher durch das Städtlein Pod-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.