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zugleich zwischen letzterer Stadt und Thorn ein, theils
nach angestrengten Maͤrschen auszuruhen, theils die Be-
lagerung von Thorn zu unternehmen und zu decken. Man
hoͤrte die ganze Nacht fortdauernden Laͤrmen des Geschuͤtzes
und des Gepaͤckes der abziehenden Russen.
Am 11. Februartag waren beinahe alle feindlichen
Posten und Vorwachten und das feindliche Geschütz vom
linken Weichselufer aus der Nähe von Thorn verschwun-
den. Nur einzelne feindliche Reiter erblickte man noch.
Der Gouverneur der Festung schickte 150 Bayern und
50 Franzosen nebst 150 Arbeitern unter dem französischen
Obersten Piat, (unter ihm der bayerische Major Groß-
gebauer), um es zu erkennen, was der Feind in der
Nacht gethan, und habe er sich zurückgezogen, die ver-
schiedenen begonnenen Befestigungs= und Belagerungs-
arbeiten zu zerstibren.
Die Entsendung ging Mittags 2 Uhr über die Brücke
nach den Hôhen; kleine Abtheilungen Kosaken, in ge-
messener Ferne sahen zu, wie Bayern und Franzosen
die aufgeführten Brustwehren, und die den Russen bis-
her zum Versteck gedienten Häuser, zerstdrten. Nach
vollendetem Auftrag zog der Oberste Piat (5 Uhr
Abends) wieder in die Festung zurück.
Die Jahl der Kranken hatte die Hbhe von 23 Offi=
ciers und 1141 Gemeinen erreicht, am folgenden Tag
aber schon die von 25 Officiers und 11837 Soldaten.
Am 12. Februar Nachmittags 3 Uhr rückten 200 Bapy-
ern unter dem Major Denz in zwey Abtheilungen auf
den Straßen von Gniefkowo und Sluzewo vor, um Ge-
wißheit über des Feindes Bewegung zu erhalten. Die
Abtheilung auf dem Wege nach Gniefkowo begegnete
einem Trupp Kosaken, welcher durch das Städtlein Pod-