Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Am 17. Februar vernahm man in der von feindli- 
chen Wachten umgebenen Festung, daß viele russische Trup- 
pen zu Wradawick und auf anderen Puncten über die 
Weichsel zogen, um in der Gegend von Genzkowo ein 
Lager zu bilden. Während auf solche Art die erwartete 
Hülfe für die Besatzung immer zweifelhafter wurde, ver- 
mehrten sich die Kranken. Schon zählte man deren 27 
Officiers, 1511 Gemeine von den Bayern. 
Der 18., 10., 20. und 21. Februar waren ohne 
wichtige Ereignisse. Am letzteren Tage errichtete der 
Feind Allarm-Stangen Angesichts der Festung, und ge- 
bot den Einwohnern der umliegenden Gegend, dieselbe 
auf zwei Meilen im Umkreise zu verlassen und den russi- 
schen Truppen einzuräumen. Am 21. Februar belief sich 
die Zahl der Kranken in der Festung, an 30 Officiere 
und 1426 gemeine Soldaten. 
Schon hatte das Thauwetter die Verbindung zwi- 
schen der Festung, der Insel, dem Brückenkopfe und dem 
Schloße Oybow zu unterbrechen begonnen. Daher hielt 
es der Gouverneur ndthig, jedem der Posten mit dem nd- 
thigen Vorrath von Lebensmitteln zu versehen, auch er- 
hielt ein franzbsischer Officier, Capitain Savary den 
Befehl im Schloße Dybow. ") (22. Februar.) Eben 
*) Savary, ein unter den Waffen ergrauter Officier, hat 
sich um die Vertheidigung des aus einem großen Thurm 
bestehenden mit einer schlechten Mauer umgebenen, nur durch 
eine Haubitze, eine Feldschlange und einen Doppelhacken, so 
wie durch 50 tapfere Männer besetzten Schloßes Dybow, 
große Verdienste erworben. Tapfer und klug, wußte er 
durch mancherlei Kunstgriffe, durch immerwährende Thätig- 
keit, seinen Gegner über die wahre Stärke des ihm anver- 
traueten Postens zu täuschen, und ihm in den Augen der 
Russen unverdiente besondere Berücksichtigung zu verschaffen.
	        
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