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welche beide Theile mit einander verband, war durch den
Stoß der Schollen beinahe gaͤnzlich vernichtet. Der so-
genannte Brückenkopf verlor dadurch alle Wichtigkeit.
Die Besatzung desselben zog sich daher nach dem jetzt
fast ganz vom Wasser umgebenen Schloße Dybow zurück.
Der Feind zeigte kleine Abtheilungen Fußvolks,
welche sich vorsichtig näherten und die Stellung der Bay-
ern zu erkennen suchten.
Am folgendeu Morgen (25. Februar) sah man auf dem
linken Weichselufer vor dem Brückenkopfe die Anhöhen mit
Kosaken-Wachten besetzt. Die heftige Strömung der
Weichsel, der fortdauernde Eisgang, die zerstörte Brücke,
machten alle Verbindung zwischen beiden Weichselufern
unmdglich; die des rechten Weichselufers mit der Insel
ward nur mühsam durch Fahrzeuge unterhalten.
Die Zahl der Kranken belief sich auf 28 Officiere
und 1550 Soldaten.
Der Feind kannte diese Umstände und der Wunsch,
schnell den Besitz des schlecht befestigten Punctes zu er-
halten, mochte Ursache sein, daß die russischen Oberbe-
fehlshaber, weit entfernt in dem bisherigen Benehmen
des Generals Maureillon den Mann von Ehre zu er-
kennen, neuerdings Anträge zur Uebergabe machten. Ge-
neral Graf Langeron erschien in Person vor der Fe-
stung, und machte in einem Schreiben dem Gouverneur
erneuerte Vorschläge zur Uebergabe, lud ihn auch zu ei-
ner persdnlichen Zusammenkunft ein. Maureillon
verweigerte Beides.
Als General Langeron am nemlichen Tag seinem
ersten Schreiben ein zweites folgen ließ, wurden die
dem Letzteren beigelegten Zeitungen, welche die Gründe