Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Mit bloßem Auge entdeckte man, daß am 28. Fe- 
bruar die russischen Feldwachten vor dem Alten- und 
Kulmerthor, so wie auf dem linken Weichselufer bedeu- 
tend zahlreicher geworden; eben so allerlei Truppen-Be- 
wegungen, welche verriethen, es sei darum zu thun, 
die Vertheidiger von Thorn durch regelmäßige Belage- 
rung zur Uebergabe zu zwingen. Indeß war für diese 
schon eine große Gefahr vorüber gegangen, da die feste 
Eisdecke der Weichsel sich geloßet hatte. Mit dem of- 
fenen Strom war auch der Besatzung eines ihrer vorzüg- 
lichsten Vertheidigungs-Mittel zurückgegeben. Und da 
der Gouverneur die einsweilige Ruhe mit unermüdbarer 
Thätigkeit zu Beendigung angefangener, zu Anlage neuer, 
zu Ausbesserung schadhaft gewordener Werke verwandte, 
se blieb der Besatzung Hoffnung, ruhmreich und lange 
den ihr anvertrauten wichtigen Punct zu behaupten. 
Dem Befehle des Gouverneurs zufolge wurden am 
1. März zwischen der Festung und dem eigener Verthei- 
digung überlassenen Schloße Dybow, Signale errichtet. 
Der Feind schien seine Streitkräfte gen Podgorze 
und Redack vermehrt zu haben. 
Der Krankenstand in der Festung war 28 Ofsfeciers 
und 1067 Soldaten. 
In der ersten Morgenfrühe des 2. Märzes entdeckte 
man Bewegungen der Russen in der Gegend der Mühle 
vor dem Kulmerthore. Starke Kosaken-Abtheilungen, 
welche die baperischen Vorwachten zwischen dem Kulmer- 
und Altstädter= und beim Jacobsthor zu überfallen ge- 
dachten, machten sich nach einigen Flintenschüssen eiligst 
zurück. 
In der Morgenfrühe des 5. Märztages, verließ ein 
bayerischer Soldat, von der Vorwacht in der Jacobs-Vor- 
stadt
	        
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