Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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stadt, den ihm anvertrauten Posten und ging zum Feinde 
uͤber. Es war dieß der Zte, seitdem die Bayern Thoru 
besetzt hatten. 
Die Russen blieben still, nur bemerkte man, daß 
Bauern an Ausbesserung der Straße laͤngs dem rechten 
Weichselufer arbeiteten. 
Die Zahl der Kranken hatte sich bis auf 33 Officiere 
und 1702 Soldaten vermehrt. 
Am 4. Maͤrz Morgens halb 3 Uhr zeigte sich dem 
bayerischen Vorwachten bei der Muͤhle eine feindliche aus 
Mocker gezogene Reiter-Abtheilung, welche in der Ent- 
fernung von 5 bis 600 Schritten durch einen noch stär- 
kern Haufen Unterstützung erhalten konnte. Als die Rus- 
sen sahen, daß jede ihrer Bewegungen beobachtet war, 
gingen sie schnell zurück. Mit Anbruch des Tages streute 
der Feind an den Vorposten, abermals Proclamationen 
und Zeitungen aus, damit die Bapern fernerer Verthei-- 
digung und ihrer Verbindung mit den Franzosen entsagen 
mochten. Eitle Mühe ! 
Man sah von der Festung aus, daß das russische 
Fußvolk auf den Höhen jenseits der Weichsel, Verstär= 
kung erhalten hatte. 
Eine vom General Langeron abermals ergangene 
Aufforderung an das Gouvernement von Thorn, wurde 
wie gewohnlich beantwortet, aber um einige Nachrich- 
ten über die Stellung und Stärke des Feindes einzuzie- 
hen, ein polnischer Officier mit der Antwort, als Parle-= 
mentär in das russische Hauptquartier nach Ostaczewo, 
abgesandt. Dieser kehrte bei schon eingebrochener Nacht 
zurück. Er siel ohnweit dem Glacis vom Pferde, daß 
gab zu lächerlichem Lärmen Anlaß. Denn weil das Pferd 
ohne Reiter den baperischen Vorwachten zulief, überall 
II. ötes Bach. · 2
	        
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