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stadt, den ihm anvertrauten Posten und ging zum Feinde
uͤber. Es war dieß der Zte, seitdem die Bayern Thoru
besetzt hatten.
Die Russen blieben still, nur bemerkte man, daß
Bauern an Ausbesserung der Straße laͤngs dem rechten
Weichselufer arbeiteten.
Die Zahl der Kranken hatte sich bis auf 33 Officiere
und 1702 Soldaten vermehrt.
Am 4. Maͤrz Morgens halb 3 Uhr zeigte sich dem
bayerischen Vorwachten bei der Muͤhle eine feindliche aus
Mocker gezogene Reiter-Abtheilung, welche in der Ent-
fernung von 5 bis 600 Schritten durch einen noch stär-
kern Haufen Unterstützung erhalten konnte. Als die Rus-
sen sahen, daß jede ihrer Bewegungen beobachtet war,
gingen sie schnell zurück. Mit Anbruch des Tages streute
der Feind an den Vorposten, abermals Proclamationen
und Zeitungen aus, damit die Bapern fernerer Verthei--
digung und ihrer Verbindung mit den Franzosen entsagen
mochten. Eitle Mühe !
Man sah von der Festung aus, daß das russische
Fußvolk auf den Höhen jenseits der Weichsel, Verstär=
kung erhalten hatte.
Eine vom General Langeron abermals ergangene
Aufforderung an das Gouvernement von Thorn, wurde
wie gewohnlich beantwortet, aber um einige Nachrich-
ten über die Stellung und Stärke des Feindes einzuzie-
hen, ein polnischer Officier mit der Antwort, als Parle-=
mentär in das russische Hauptquartier nach Ostaczewo,
abgesandt. Dieser kehrte bei schon eingebrochener Nacht
zurück. Er siel ohnweit dem Glacis vom Pferde, daß
gab zu lächerlichem Lärmen Anlaß. Denn weil das Pferd
ohne Reiter den baperischen Vorwachten zulief, überall
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