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mit Schuͤssen begruͤßt, gerieth die ganze Besalzung in Be-
wegung. Endlich wurde das arme Thier, welches von
einem Thor zum andern lief, getoͤdtet, und der Besorg-
niß eines feindlichen Ueberfalls ein Ende gemacht.
Der 5. März ging ohne bedeutendes Ereigniß vor-
über. Der hohe Wasserstand der Weichsel minderte sich
um 7 Fuß. Deshalb wurde die Artillerie-Direction an-
gewiesen, die nach der Insel führende Brücke schnell,
vermittelst der vorhandenen Fahrzeuge, herzustellen. Auch
die übrigen Arbeiten zur Vertheidigung der Stadt hatten
bis jetzt glücklichen Fortgang gehabt. So zog sich nun
ein Verhau von der Weichsel an, vor dem Altstädterthor
vorbei, ausserhalb der Verschanzungen bis zur ersten un-
vollendeten Flesche rechts dem Kulmerthore weg, und
schloß sich dort an dem Unterwall (die Fausse braie)
an. Ein zweiter Verhau schutzte den Raum von der lin-
ken Flanke des halben Mondes an, vor dem Jacobéthor
vorbei, bis zum Weichselufer. Ausgebessert waren die
Wälle, Traversen angelegt, überall wo unbthig, die ver-
schiedenen Thore durch Tambours gesichert, die Vorstädte
geschleift, die fehlenden Batrieren ergänzt, der vor dem
halben Monde am Jacobsthor gelegene bedeckte Weg, so
wie manche andere Werke der Festung mit Pfahlwerk um-
gürtet. Dieß war das Ergebniß der Thätigkeit des Ge-
nerals Maureillon und der ihm untergeordneten Bay-
ern und Franzosen. Trotz des beschwerlichsten Dienstes,
gingen mehrere hundert Mann zur Arbeit, während die
Krankheiten immer ernstere Gestalt erhielten. Der Fe-
stungs = und Vorpostendienst nahm täglich 630 Mann,
der Befestigungs-Bau täglich wenigstens 200 Mann in
Anspruch. Aber der Stand der Kranken betrug auf 33
Officiere umd 1701 Soldaten. Zur Aufnahme und Be-