Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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mit Kugeln und Granaten. Als aber dieß Feuer eben so 
heftig und nachdrücklich von den Wällen beantwortet ward, 
hörte es von Seiten des Feindes nach 14 Stunde auf. 
Rege Thätigkeit bemerkte man am 17. Märztag auf 
dem linken Weichselufer. Die Russen führten viele mit 
Heu, Stroh, Faschinen beladene Wagen herbei. Abends 
11 Uhr feuerten sie aus all ihrem Geschütz und fuhren 
damit beinahe während der ganzen Nacht fort; aber ohne 
Erfolg. Nach mehreren in den Festungs-Werken aufge- 
stellten Beobachtungen konnte man, als gewiß, anneh- 
men, der Feind habe nur 2 Kanonen in den Batterien 
am linken Weichselufer, während er mit zwei Anderen, 
immer hin und herzog, um die Festungsbesatzung über 
die wahre Menge seines Geschützes zu täuschen.) 
Da die Zahl der Kranken in der Festung in so un- 
begreiflich gesteigerten Verhältniß zunahm, während die 
Thätigkeit des Feindes immermehr die Besatzung in Odem 
erhielt, befahl der General-Gouverneur, daß alle Offi- 
ciersbediente, alle Bandagenträger, kurz alle bisher vom 
Kriegsdienste ausgenommenen Männer, wieder in die 
Compagnie-Reihen einrücken sollten. 
Gleich der vorhergehenden Nacht begann auch am 18. 
Märztag, Abends 114 Uhr, der Feind die Stadt mit 
Kugeln und Granaten und zwar bis zur Morgenfrühe 
3## Uhr des 10. Märztages zu bewerfen. Die der Artil- 
lerie-Bedienung im großen Ravelin angewiesene Feld- 
hütte gerieth im Brand, doch wurde Niemand beschädi- 
get. Dagegen schien das antwortende Feuer des Ge- 
") Später zeigte es sich, daß die Russen zu jener Zeit 2 Mör- 
ser und 2 Einhörner auf dem linken Weichselufer aufge- 
stellt hatten.
	        
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