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von Rohn bedient. Unter dem General Oppermann
hatte der Oberstlieutenant Mich and die Leitung der In-
genieurarbeiten, welche vier Brigaden übertragen waren.
Die Brigaden befehligten unmittelbar die rufsischen Offi-
ciers, Oberstlieutenant Klemenko und der Haupt-
mann Hulkowius, der preußische Major Engel-
brechten und der preußische Hauptmann von Gaett.
In der Nacht vom 6. bis 7. April warf das Ge-
schütz auf dem linken Weichselufer viele Bomben und
Haubitzgranaten in die Festung, ohne Schaden. Die
Festung antwortete lebhaft.
Mit Anbruch des 7. Aprils bemerkte man einen
Erdaufwurf, welchen der Feind Nachts in der Absicht
vollendet hatte, um gedeckt von Podgorze aus, in die
von ihm erbaute Batterie zu kommen. Ietztere lag nur
etwa 100 rheinländische Ruthen von dem Schlosse Dybow
entfernt.
Im Laufe des Tages suchte das Geschütz der Festung
und des Schlosses Dybow die Arbeiter zu vertreiben,
welche sich bei Podgorze und in der Nähe von Mocker
zeigten. Am Eingange letztern Dorfes stiellten sich 15
bis 20 Mann auf der Hauptstraße auf.
In der Morgenfrühe von halb 3 Uhr bis 5 Uhr des
8. April sandte die in der Nähe von Podgorze erbauete
seindliche Batterie 60 bis 70 Kugeln und Bomben theils
in die Stadt, theils nach dem Schlosse Dybow. Dieß
Feuer war ohne Nachtheil für die Belagerten. Jene
Batterie schien überhaupt nur angelegt, um die Ver-
bindung der Stadt mit der Insel und dem Schlosse
Dybow zu unterbrechen. Das Festungsgeschütz und das
des Schlosses erwiederten indeß das Feuer des Feindes
nachdrücklich.