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durch Erdaufwuͤrfe dem Blicke des Gegners entzogen,
und die Verbindung der Batterien unter sich ebenfalls
durch Erdlinien bewerkstelligt.
Als aber die Belagerten die Folgen der Thätigkeit
und Klugheit der Russen und Preußen sahen, richteten
sie ein heftiges Feuer dagegen von verschiedenen dazu
günstig gelegenen Puncten. Auch wurde den ganzen
Tag über Alles aufgeboten, vermittelst des Geschützes
die Arbeiten der Belagerer zu unterbrechen. Letztere er-
weiterten indessen ihre Logements und Verbindungslinien
und wo es nbthig, banten sie die Banketts von Faschi-
nen. Das Feuer der Belagerten wurde von Seiten der
Belagerer während des ganzen Tages aus den zwei
Mörserbatterien, und vom linken Weichselufer und den
Weichselinseln her durch das russisch= preußische Ge-
schütz beantwortet.
Im Dienst waren von der Besatzung: 15 Officieren,
400 Mann;z als Reserve wurden aufgestellt: 83 Officiere,
021 Soldaten. Krank waren 36 Officiere, 1412 Solda-
ten. In der Genesung begriffen 200 Mann.
Der Feind hatte an diesem Tage 20 fünfzigpfündige
Bomben, 50 zehnpfündige Bomben in die Stadt und auf
die Festungswerke geworfen.
In der Nacht vom 90. zum 10. April suchten die
Belagerer die begonnenen Arbeiten gehdrig zu vervoll-
kommnen. Ohne dechalb aus der Festung folgenreich
beunruhiger zu werden, wurden die beiden Flanken-Bat-
terien vollkommen beendet, die linke Flanken-Batterie
mit Geschütz versehen, in die auf der rechten Flanke der
Belagerungs-Arbeiten Gelegene aber, konnte erst, weil
sie sehr ungeregelt lag, am andern Tage das Geschütz
eingeführt werden.