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Stadt kein bedeutender Schaden zugefuͤgt. Noch am
Abend des Tages setzten sich die verschiedenen russischen
Abtheilungen, worunter eine hinreichende Anzahl Sap-
peurs und mehrere hundert Freiwillige, unterstützt durch
eine bedeutende Streitkraft in Bewegung, um zum
Schutze des Baues der neuanzulegenden Batterien, den
noch auf dem Bäckerberge vorgeschobenen Theil, der Fe-
stungs-Besatzung theils von diesem wichtigen Punct,
theils von der unbeendigten Lünette zu vertreiben.
Nachts zwischen 10 und 11. Uhr (10. April) fanden
sich die bayerischen Vorposten an der Mühle Krowiniec,
ferner die vor dem alten Thore im Schulzischen Garten,
dann die beim rothen Hause und auf den Höhen dabei
stehenden bayerischen Vorwachten gleichzeitig auf das Leb-
hafteste durch russisches Fußvolk angegriffen. Das links
der Mühle in der unvollendeten Lünette stehende Piket
wurde zurückgeworfen, und sogleich durch ein feindliches
Bataillon Fußvolk besetzt. Darauf drangen drei Com-
pagnien der Belagerer gegen die Mühle selbst an, die
aber von dem tapfern Oberlieutenant Hügler des 3.
bayerischen Linien -Regiments, und unter ihm von 40
Mann, aufs Aeusserste vertheidiget wurde. Alle Ver-
suche des Feindes, sich dieses wichtigen Postens während
der Nacht zu bemächtigen, scheiterten an der Festigkeit
der Bayern, während die Angriffs-Fronte am Kulmer-
Thore von dem zusammengesetzten 2ten bayerischen Regi-
ment, die des Katharinenthores, von den aten und öten
leichten Bataillons besetzt war.
Während sich noch die Bayern auf Behauptung des
Schulzischen Gartens, vertheidiget durch einige 50 Mann,
beschränkten, breitete sich das russische Fußvolk auf dem
Bäckerberge aus, zerstörte auf der kleinen Anhdhe zwi-