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lende Verbindungslinie angelegt. Nu# eine einzige rus-
sische Batterie, es war die bei Podgorze, feuerte wäh-
rend der Nacht auf die Stadt und nach dem Schloße
Dybow.
Schon in der Morgenfrühe 3 Uhr des 15. Aprils be-
gann der Belagerer sowohl aus der neuen Batterie auf
dem Hasenberge, als auch aus den übrigen, unter der
besonderen Leitung des russischen Generallieutenants Op-
permann, ein heftiges, wohlunterhaltenes Geschütz-
Feuer, welches den ganzen Tag bis Abends halb 8 Uhr
fortdauerte, und vorzüglich gegen die Stadt und den
Cavalier Nro. 11 gerichtet war. Bedeutende Erschütte-
rungen erlitt derjenige Theil der Stadt, welcher in und
um die Angriffs-Verlängerung des Cavalier Nro. 11
lag; vorzüglich das Rathhaus, der Markt, die Bern-
hardiner-Kirche, jetzt ein Magazin der Belagerten, die
Kulmerstraße und das ganze Altstädter-Viertel, in welch
Letzterem die stärksten Gebäude beschädiget wurden. Ein
Unterofficier des baperischen 7ten Linien-Regiments fiel
durch ein Granatenstück gerddtet, drei Bayern wurden
verwundet.
Die Belagerten waren indessen nicht säumig gewe-
sen, jeden Schuß schnell zurückzugeben. Batterien und
Geschütz der Russen litten bedeutende Beschädigungen;
doch schritten dabei die Arbeiten der Belagerer unter dem
Schutze ihres Geschützes ununterbrochen vor. Man be-
merkte, daß in den Laufgräben, gegenüber dem alten
Thore, etwa 1500 Arbeiter beschäftiget seyn mochten.
Gegen 5 Uhr Abends bemerkte man, daß russisches Fuß-
volk den Posten von Podgorze bedeutend verstärke.
Am Abend besetzte das bayerische 2te combinirte
Regiment das Kulmerthor, das äte leichte Bataillon
die