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zer Anstrengung bedurfte es und keiner Scheu vor be—
deutendem Verluste, so war die Festung in der tapferen
Belagerer Haͤnden. Doch jetzt donnerte von den Waͤllen
das Geschuͤtz da, wo es am wirksamsten war, und gelei—
tet von dem Gouverneur selbst, waͤhrend der Oberstlieu—
tenant Theobald mit kalter Ueberlegung links und
rechts Entsendungen machte, damit er seine Flanken vor
Umgehung bewahre. Der franzoͤsische Oberst Piat un—
terstuͤtzte mit seinen schwachen Abtheilungen die Bayern
mit folgenreicher Tapferkeit. Dreimal wurde links dem
rothen Hause die Flesche von den Bayern, verstaͤrkt
durch den Oberlieutenant Moshamm, vom lten com—
binirten Regiment, mit 25 Mann, verloren und wie—
der genommen, obgleich die Russen immer neue Ver—
staͤrkungen erhielten.
Das Gefecht dauerte bis Tages Anbruch (des 15. April-
tages). Der Feind war nun zwar gezwungen worden,
seine Hauptcolonnen aus dem Bereiche des Festungöge-
schützes zurückzuziehen, doch aber war er Meister der
vor dem Altenthore der Festung so nahe gelegenen An-
höhen geblieben, auf welchen das zerstdrte Blockhaus
stand.
Die in der Nacht vom 13. bis 15. April vollende-
ten Arbeiten des Belagerers, welche er durch 175 Sap-
peurs und Pioniers und 1650 Soldaten, gedeckt durch
1000 Mann, in Ausführung brachte, waren in ihren
Folgen sehr wichtig. Beendet wurden auch während der
Nacht, die Erdaufwürfe auf dem Bäckerberge und die
zu ihnen gehdrigen Verbindungslinien, so daß die da-
hinter aufgestellte Mannschaft vollkommen gedeckt war.
Schon zog sich auf der linken Flanke der Belagerungs-