Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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zer Anstrengung bedurfte es und keiner Scheu vor be— 
deutendem Verluste, so war die Festung in der tapferen 
Belagerer Haͤnden. Doch jetzt donnerte von den Waͤllen 
das Geschuͤtz da, wo es am wirksamsten war, und gelei— 
tet von dem Gouverneur selbst, waͤhrend der Oberstlieu— 
tenant Theobald mit kalter Ueberlegung links und 
rechts Entsendungen machte, damit er seine Flanken vor 
Umgehung bewahre. Der franzoͤsische Oberst Piat un— 
terstuͤtzte mit seinen schwachen Abtheilungen die Bayern 
mit folgenreicher Tapferkeit. Dreimal wurde links dem 
rothen Hause die Flesche von den Bayern, verstaͤrkt 
durch den Oberlieutenant Moshamm, vom lten com— 
binirten Regiment, mit 25 Mann, verloren und wie— 
der genommen, obgleich die Russen immer neue Ver— 
staͤrkungen erhielten. 
Das Gefecht dauerte bis Tages Anbruch (des 15. April- 
tages). Der Feind war nun zwar gezwungen worden, 
seine Hauptcolonnen aus dem Bereiche des Festungöge- 
schützes zurückzuziehen, doch aber war er Meister der 
vor dem Altenthore der Festung so nahe gelegenen An- 
höhen geblieben, auf welchen das zerstdrte Blockhaus 
stand. 
Die in der Nacht vom 13. bis 15. April vollende- 
ten Arbeiten des Belagerers, welche er durch 175 Sap- 
peurs und Pioniers und 1650 Soldaten, gedeckt durch 
1000 Mann, in Ausführung brachte, waren in ihren 
Folgen sehr wichtig. Beendet wurden auch während der 
Nacht, die Erdaufwürfe auf dem Bäckerberge und die 
zu ihnen gehdrigen Verbindungslinien, so daß die da- 
hinter aufgestellte Mannschaft vollkommen gedeckt war. 
Schon zog sich auf der linken Flanke der Belagerungs-
	        
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