Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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dert nach Witepsk. Napoleon selbst setzte sich nun 
an die Spitze seiner Reiterei, um gegen Witepsk hin 
zu erkennen, ob, woran ihm viel lag, die Vereinigung 
Bagrations mit der russischen Hauptmacht unter 
Barclai de Tolli dort noch zu hindern sen. Aber 
nach zweistündiger Bewegung, während dessen einige 
Leichtberittene der Russen eingefangen wurden, bemerkte 
der Kaiser, daß ihm unmdglich sey, mit dem Heere 
früher als Barclai de Tolli in Witepsk zu sein. 
Der Heereszug ward jedoch folgendes Tages (25. 
Juli) fortgesetzt; und ohnweit Dolgaia stießen Murats 
Colonnen endlich auf Ostermanns Schlachthaufen. 
Die russische Reiterei unter dem Grafen Pahlen, 
welche anfangs die franzbsischen Vorsendungen zurückge- 
trieben hatte, sah sich bald von der ganzen Dioision 
Baperns bedrängt, mit Verlust, und mit Verlassung 
von sieben Kanonen, zurückgeworfen, daß sie nur durch 
Ostermanns wohlgeordnete Schlachtlinien Sicherheit 
fand. Aber bald erschien der König von Neapel 
mit der Gesammtheit seines Kriegsvolks. Es entwickelte 
sich ohnweit Dolgaia in zwei Treffen, besetzte das Ge- 
hölz links der Straße mit leichten Truppen, und ließ 
den Oonner des Geschützes beginnen. General Pirc 
sprengte mit zwei Regimentern leichter Reiterei auf der 
grossen Straße vor, in der Hoffnung durchzubrechen. 
Herzhaft wies ihn jedoch das russische Fußvolk zurück. 
Jetzt ließ Ostermann aus einem Gehölz, an den 
sein linker Flügel lehnte, ein russisches Dragoner-Regi- 
ment gegen den rechten Flügel der Franzosen stürzen, 
und als hier deutsche Reiterei den Versuch blutig 
vereitelt hatte, drei Bataillons gegen das Gehölz links 
der Straße ziehen. Ehe die Bataillons aber dahin ge-
	        
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