Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

Geschuͤtz des aten Armeecorps und der Reiterei fuhr vor 
der franzoͤsischen Schlachtlinie auf und begann das Feuer. 
Der Kampf war anfangs nicht ohne Gluͤck fuͤr die Russen. 
Denn ein französisches Husaren-Regiment am Aeufssersten 
des linken Flüges, welches sich dem Andringen einer 
starken Abtheilung russischer Reiterei entgegenstemimen 
wollte, ward geworfen. Die Divison Delzons drang 
muthig durch die Schlucht vorwärts; Ostermann aber 
trieb sie ab, als er Verstärkung von seinem rechten Flü- 
gel nahm. Ein wiederholter Anfall war ebenfalls frucht- 
los. Siegreich verfolgend drang das russische Fußvolk 
vor, bis es von der polnischen Reiterei zurückgewiesen 
wurde. Als Delzons Oioision aber durch zwei frische 
Bataillons verstärkt ward, brach sie beim dritten An- 
griff mit furchtbarem Ungestüm durch; General Rous- 
sel, unterstützt von einem Regiment italienischer Jäger 
von der Garde, erzwang den Eingang des Waldes, Ge- 
neral Girardin mit franzdsischer Reiterei vom äusser- 
sten linken Flügel suchte durch zweckmäßige Bewegung 
des Gegners Rücken zu erreichen, während General 
Piré den linken Flügel der Russen erschutterte. Bei 
eingebrochener Nacht zogen die Russen hinter Oobrijka 
zur Luczissa zurück, unverfolgt. Der Tag hatte den 
Franzosen an Verwundeten und Todten bei 3,000 Mann 
gekostet, nicht minder den Russen. Durch Irrthum eines 
franzbsischen Soldaten war am Abend auch General 
Roussel erschossen worden. 
Sobald den andern Tag (27. Juli) das Gefecht 
gegen die russische Nachhut erneuert ward, trat diese 
in die Stellung ihres Hauptheeres zurück. Abermals 
war diese mit dem rechten Flügel an die Düna, mit dem 
linken an ein stark durch Geschütz und Fußvolk geschirm-
	        
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