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Oberfeldherrn, einer Hauptschlacht auszuweichen, und noch
am Abend des nämlichen Tages in drei Colonnen gegen
Liozna, Rudnia und Poviczin rückwärts zu gehen. Nur
beträchtliche Abtheilungen unter Pahlens und Win-
zingerode's Befehlen ließ er, während des Zuges,
hinter sich, theils die feindlichen Bewegungen zu erfah-
ren, theils die nach Witepsk bestimmten Zufuhren ab-
zuhalten. So ging er bis hinter den Kasplin-See zu-
rück. Er lagerte da den linken Flügel an Nadwa; den
rechten deckte er durch Aufstellungen unweit Rudnia.
Hetmann Platow, der vor Bagration's Heer
herankam, mußte die Puncte Inkowo, Rudnia und
Lubiawiczi beobachten, damit auch Bagratiows Weg
gedeckt blieb.
Erst mit Tages= Anbruch (28ten July) entdeckte
Napoleon, daß die Russen verschwunden waren. Nichts
verrieth, wohin sie gegangen waren; in der weiten Ebene
ließ sich kein lebendes Wesen erblicken. Er vermuthete
aber glücklich, der Zug sey, Bagration's willen, nach
Smolensk genommen. Darum schickte er das dritte
Armeecorps auf Wladiczin, das vierte, nebst Reiterei
und Garden, nach Witepsk, wo er bald persdnulich den
Einzug hielt; gleiche Richtung empfingen die Reiter-
schaaren des Konigs von Neapel, Nansouty's
und Montbruns, um von da nach Suraj zu gehen.
General Preysing, bei Montbrun, hatte aber die
Batterie Wiedemann zu Beszenkowiczi zurückgelassen.
Auch das öte Armeecorps mußte sogleich den Weg nach
Suraj einschlagen, und Abtheilungen vom ersten Armee-
corps gingen gegen Balrnowiczi dem Marschall Davoust
entgegen.