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Ehe wir Napoleons fernere Unternehmungen
gegen Smolensk und die daraus hervorgegangene Schlacht
schildern, wird es nothwendig, zur lehrreichen Uebersicht
des Ganzen, theils einen Blick auf Bagrations
Heer zu werfen, wie es, stets von Davoust bedrängt,
endlich zur Vereinigung mit Barclai de Tolli bei
Smolensk gelangte; theils auf das zweite Armeecorps
der Franzosen unter Marschall Oudinot, der an den
Ufern der Düna und Drissa mit wechselndem Glück gegen
Wittgenstein, den gewandten Feldherrn der Russen
zu fechten hatte; theils auf die Begebenheiten des
Aussenendes vom linken Flügel des franzbsischen Großhee-
res, wo Macdonald gegen Kurland zog; theils auch
auf die Verrichtungen des bsterreichischen Heeres unter
dem Fürsten von Schwarzenberg in Volhynien, an der
äussersten Rechten der napoleonischen Armeen-Verkettung.
Bagrations Zug nach Smolenek.
Fürst Bagration hatte sich geschmeichelt, sobald
Hetmann Platow bei Nowogrodeck zu ihm gestossen
war, in gerader Linie über Minsk, den Oberfeldherr
Barclai de Tolli noch in Witepsk erreichen zu konnen.
Allein als er noch am Niemen bei Swerjie stand, war
Marschall Davoust schon in Minsk eingerückt, (8. Juli)
und schon den andern Tag stieß die Vorhut der Oivisio-
nen des Kdnigs Jerome auf Platows Reiterei.
Es kam zum Gefecht, wobei die polnische leichte Reiterei
der Division Rosnietzky Schaden litt. Dagegen be-
meisterte sich eben diese Division den Tag darauf (10.
Juli) nach heißem Kampf mit Platow, des Punctes
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