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draͤngen. Dadurch konnten zugleich Macdonalds Unter-
nehmungen gegen Riga und Duͤnaburg erleichtert werden.
So brach Oudinot also von Polozk (28. Juli) ge-
gen Sebej auf. Voran zog der te leichte franzosische
Reiterhaufen (Caster) mit einem Bataillon Fußvolk
nach Siwoszina, um daselbst eine Brücke über die Drissa
zu schlagen. Kaum hinüber, war er schon von einer
Abtheilung Kosaken angegriffen. Hinter der Drissa zwi-
schen Bilaia und Siwoszina bei Dewretz, lagerte die 1te
und 2te Division (Legrand, Verdier,) waͤhrend von
Disna her sich die zte Division (Merle) gegen Losowka
bewegte. Dieser Ort wurde erst spaͤt Abends erreicht,
da die öte leichte Reiter-Abtheilung (Corbineau),
welche während des Marsches die linke Flanke deckte,
mit einem 1,500 Mann starken russischen Reiterhaufen
zu fechten hatte, der bei Walyntzi über die Drissa gegan-
gen war. Jetzt erfuhr Oudinot, sein Gegner Witt-
genstiein, verstärkt durch die Abtheilungen Repnin
und Jachwill, stehe mit seiner Hauptmacht bei Ko-
chanowo und Osweia, links von der nach Polozk über
Sebej nach Pleskow führenden Straße; dessen Vortrab,
(1,000 Mann Fußvolk, 3 Regimenter Reiterei) unter
General Kulniew bewache an der untern Drissa die
Furth von Walynutzi. Das hinderte ihn nicht die begon-
nene Bewegung über Kliastitzy nach Sebej fortzusetzen.
Am 30. Juli stellte sich also Legrands Fupßvolk und
das 5te Reitercorps (Caster) bei Kliastitzy, die Di-
visien Verdier und die schwere Reiter-Abtheilung
Doumerc bei Golowsczina auf. Die Diviston Merle
hielt den Uebergang über die Drissa bei Siwoszina be-
setzt, während Corbineau's Reiterei die Furthen bei
Oernokiczi und Walyntzi beobachtete.