— 4 —
zu durchbrechen ward Napoleons hhöchstes Ziel. Er
konnte aber, ohnmächtig auf dem Ocean, seine Herr-
schaft nur auf dem festen Lande vergrößern.
Schon hatte er den rdmischen Kirchenstaat in
zwei franzdsische Departements verwandelt, und Frankreich
mit Italien, durch Einverleibung der Republik Wallis,
enger zusammengeknäpft. Nordwärts rückte er die Gren-
zen seines Reichs bis an die Gestade des baltischen Mee-
res, indem er ganz Holland in sein Gebiet aufnahm,
und dazu die Hansestädte und das Herzogthum Ol-
denburg, (für Deutschland ein Verlust von 656 Geviert-
meilen und 1,506,000 Seelen). Durch den Frieden mit
Schweden (im Jänner 1310) hatte er diesen Staat,
dem er die Rückgabe Pommerns zusicherte, gegen Ruß-
land, als eifersüchtigen Wächter aufgestellt; durch den
Vertrag mit Nordamerika, der die Herstellung der frau-
zbsischen Handelsverhältuisse und die Aufhebung der Non-
Intercourse-Acte zur Folge hatte, den Freistaat der ver-
einigten Staaten in feindliche Spannung gegen England
versetzt. Und um den Hamdel des mächtigen Iunselreichs
auf dem Festlande ganz zu vertilgen, gebot der Beschluß
von Fontainebleau (10. Ortober 1810) die Verbrennung
aller euglischen Waaren, so weit der napoleonische Zepter
reichte. Dieser gebot aber damols uber den Länderraum
von 15,000 Geviertmeilen; über eine Bevblkerung von
43 Millionen; über ein Heer, das 800,000 Mann stark,
trefflich bewaffnet, geäbt und siegesstolz war; über ein
Reich, das mitten im Kriege, durch weise Ordnungen und
Begünstigungen des Kunst= und Gewerbfleißes, blühen-
der, denn je, wurde, und nur als Mittelpunct mehrerer
anderer an Frankreichs Schicksal geflochtener Staaten, zu
betrachten war.