— 77 —
wärts, Witepsk berührte, gegen den Dnieper zog, dessen
Ufer über Orsza und Mohilow bis zur Mündung der
Bereczina verfolgte, und von da rückwärts über Nies-
wicz und Slomin gegen den Bug ging. Es stand in der
Broussier und die Reiter-Abtheilungen Nansouty,
Montbrun und Grouchy, hatte sein Hauptquartier zu
Rudnia, hielt mit seiner Reiterei Inkowo besetzt, daher
den Russen am nächsten. Einen Theil des Heer-Theils
Grouchy, alles beritten, bildeten das iste und 2te bayeri-
sche Chevaurlegers-Regiment. Stets auf Streifzügen, oder
beim Vortrab, hatten diese tapferen Regimenter, seit dem
Uebergange über den Niemen, alle Folgen einer immerwäh-
rend in Anspruch genommenen Thätigkeit empfunden. Wäh-
rend die Franzosen von unzähligen Mühseligkeiten ruheten,
mußten die Bayern zu deren Schutze der Ruhe entsagen.
Auch in der Stellung vor Rudnia wurden ihnen wenig
kampflose Tage zu Theil. Schon hatte jedes dieser Regi-
menter an 60 Pferde eingebüßt.
Der 2te Heer-Theil (Oudinot) stand zu jener Zeit
bei Biloe an der Drissa, hier Verstärkung durch den öten
Heer-Theil erwartend.
Die Bayern (der bte Heer-Theil unter St. Cyr) hatte
in der Stellung von Beszenkowiczi Befehl empfangen
(5. August), sich eiligst gegen Polozk zu bewegen, um den
Marschall Oudinot seinem Gegner an Bahl gleich zu stel-
len. Und schon am nämlichen Tage (5. August) zogen
Deroy und Wrede ihrer neuen Bestimmung entgegen.
Die baverische Batterie Wiedemann dagegen eilte nach
Witepsk, um ihre Vereinigung mit der Reiter-Dirision
Preysing zu machen. Am folgenden Tage (6. August)
stellte sich das bayerische Heer unter St. Cyr bei Kcerowle
auf und erreichte (den 7. August) Polozk; zog über die
Düna, und stellte sich vor genannten Punct, die Division
Deroy links, die Division Wrede rechts der nach Wa-
lyntzi führenden Straße auf.