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Gefechte entspannen, beobachtete Kaiser Napoleon in
Person die Stellung des Feindes und die Stärke des
Platzes. Diese alte Stadt war mit starken, auf hin
und wieder verfallenem Wall stehenden Mauern und
Thürmen umgeben. Ein zugleich als Brückenkopf die-
nender viereckiger großer Thurm vertheidigte das Thor,
zu welchem die Straße nach Petersburg hinausführte.
Westlich der Stadt lag eine Cidatelle, welche die Straße
von Krasnoi beherrschte. Vor dieser Cidatelle sah man
noch drei alte in Eile ausgebesserte Schanzen. Das
zwente Thor der Stadt, zu welchem die Heerstraßen von
Krasnoi, Mohilow, Roslawl und Jelina führen, war
durch einen halben Mond, mit Pallisaden umgeben, ge-
deckt. Lings der Krasnoier Straße fand man eine Vor-
stadt, vor welcher eine Windmühle; eine zweite Vorstadt
zwischen der Mohilower und Roslawler Straße; eine
dritte dehnte sich längs dem Walle vor einem großen
Erdbastion aus, welches einen durch die Zeit entstande-
nen Mauerbruch decken sollte. Noch erblickte man vor
dem mittäglichen Theil jener Mauerfassung zwei alte
Schanzen, welche, wie die ersteren, ausgebessert worden
waren. Die ganze alte Ringmauer der Stadt war, mit
mit Ausnahme auf der Dnieper-Seite, durch einen
Graben gedeckt, und dieser mit einem Glacdis versehen.
Auf dem linken Dnieper-Ufer standen oberhalb und un-
terhalb der Stadt noch zwei andere Vorstädte.
Das französische Heer hatte folgende Schlachtord-
nung: den äußersten linken Flügel bildete Ney, links
am Dienowo angelehnt, rechts vor Jitmontowa. Zur
Rechten aber vom Marschall Nep stand Marschall Da-
voust und zwar die Division Gudin mit ihrem linken
Flügel an den Heertheil von Ney angelehnt, den rechten