bischof von Salzburg brachte eine dauernde Versöhnung zustande,
und nun erklärte sich der Herzog gegen den Papst, weshalb auch über
ihn und sein Land der Bannfluch ausgesprochen wurde. Sieben
Jahre hindurch waren alle Kirchen geschlossen und wurde kein Gottes-
dienst gehalten; Verzweiflung erfüllte die Herzen der Bayern, aber
Otto der Erlauchte blieb seinem Kaiser treu. Er erhielt die Grafschaften
Bogen (bayr. Wald), Wasserburg und Valley (Mangfall), erwarb noch
viele andere Besitzungen und starb nach einer Regierung voll von
Drangsalen und Widerwärtigkeiten (1253).
7.
Bayern war infolge der großen Gebietserwerbungen das mäch-
tigste deutsche Herzogtum und wäre es auch geblieben, wenn nicht
durch unheilvolle Teilungen Kraft und Macht verloren gegangen
wären. Die Söhne Ottos des Erlauchten: Ludwig II. und Heinrich XIII.
regierten anfangs gemeinschaftlich, wurden aber dessen bald überdrüssig
und verabredeten (1255), daß
Ludwig II. über Oberbayern und die Rheinpfalz,
Heinrich XIII. aber über Niederbayern herrschen solle.
Durch Gewaltthaten und Räubereien mehrerer Grafen in die
Pfalz gerufen, zerstörte Ludwig gegen vierzig Raubschlösser, deren
Ruinen zum Teile heute noch ins Rhein= und Neckarthal niederschauen.
Seine besorgte Gemahlin Maria von Brabant, die in Donauwörth
auf Besuch weilte, sehnte sich nach seiner Rückkehr und schrieb daher an
den Herzog und an einen seiner Vertrauten, der ihn dazu bewegen sollte.
Des Lesens unkundig, verwechselte der Bote die Briefe, und der
Herzog faßte falschen Verdacht. Er bestieg schnell sein Roß, ritt in
der strengen Winterkälte des Jahres 1256 unaufhaltsam Tag und
Nacht und jagte drei Pferde tot, bis er am zweiten Tage in Donau-
wörth ankam. Wütend über bie vermeintliche Untreue der Unschul-
digen, ließ er diese ohne weiteres Verhör sofort im Schloßhofe ent-
haupten und die Oberhofmeisterin zum Schloßturme hinabstürzen. Zu
spät erfuhr der Unerbittliche den wahren Sachverhalt: Reue und Zer-
knirschung, Schrecken und Entsetzen bleichten ihm die Haare in einer
Nacht. Wegen der erregten Gemütsart, die ihn zu dieser schweren
That hinriß, erhielt er den Beinamen „der Strenge.“ — Seinem
Bruder Heinrich bereiteten äußere Feinde viel Unruhe und Kampf.
Die Böhmen fielen in Niederbayern ein und drangen bis Mühldorf
vor. Eilig sammelten die beiden Landesherzoge ihre Scharen, er-
reichten das böhmische Heer am Inn und zwangen den Feind zu einer
wilden, regellosen Flucht. Leider dauerte die Eintracht zwischen
beiden Brüdern nicht lange; sie schwand für immer, als bei Teilung
der Güter Konradins, des letzten Hohenstaufen, Ludwig II. die größere
Hälfte (Güter am Lech und an der oberen Pegnitz), Heinrich XIII.
aber nur Floß, Parkstein und Weiden erhielt. Durch den Einfluß,