Full text: Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern.

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hin, daß kein Feind ihm entgegen zu treten wagte; das Volk war 
seinem rechtmäßigen Fürsten treu. Unweit des Klosters Fürstenfeld, 
das sein Vater zur Sühne gegründet hatte, machte ein plötzlicher Tod 
dem vielbewegten Leben des großen Kaisers ein Ende (1347). Die 
dankbaren Bürger von München bestatteten ihn in ihrer ehemaligen 
Frauenkrche; in Fürstenfeld aber feiert man das Andenken des im 
Banne Gestorbenen bis heute im Stillen durch einen Jahrestag. 
9. 
Ludwig hatte das Bayernland durch die vielen Gebietserwerbun- 
gen bedeutend vergrößert und ihm zu äußerem Ansehen verholfen. 
Wären seine nächsten Nachfolger mit gleicher Thatkraft und gleichem 
Geiste ausgerüstet gewesen, das Haus Wittelsbach wäre das mächtigste 
in Deutschland geblieben. So aber zerfiel nach seinem Tode Alles 
rasch wieder, was er mit Mühe aufgebaut hatte. Unheilvolle 
Teilungen zersplitterten das Land, unglückselige Bruder- 
kriege schwächten seine Kraft, und unter den Ränken des Kaisers 
Karl IV. gingen Tyrol, Brandenburg und die niederländischen Graf- 
schaften bald wieder verloren. 
Die Stammlande Ober= und Niederbayern zerfielen 1392 
die Linien: 
Bayern-Ingolstadt (Gaue an der oberen Donau.) 
Bayern-Landshut (Niederbayern mit Ausnahme von Straubingyu. 
Bayern-München (zwischen Isar und Lech). 
Bayern-Ingolstadt kam 1447 an Bayern-Landshut, dessen Regent 
Ludwig der Reiche den Bau der Martinsbirche vollendete und die 
Universität Ingolstadt gründete (1472). Nachdem sein Sohn und Nach- 
folger Georg der Reiche gestorben war, fiel ein Teil seines Herzog- 
tums (Lauingen, Neuburg, Weiden u. a.) der Pfalz zu; den übrigen, 
größeren Teil (Niederbayern) aber erhielt Bayern-München. So war 
Ober= u. Niederbayern unter Albrecht IV., dem Weisen, wieder vereinigt 
und um das verbundene Land für kommende Zeiten vor Zerstückelung 
zu bewahren, bestimmte dieser (1506) durch ein Gesetz die Unteilbar- 
keit Bayerns und die Erbfolge nach dem Recht der Erst- 
geburt. Von nun an gebot über das Herzogtum also immer nur 
Ein Landesfürst, dem der älteste Sohn in der Regierung folgte. — 
Die Pfalz sollte nach dem Vertrage von Pavia mit Bayern in 
Ausübung der Kur wechseln; allein Kaiser Karl IV. sprach durch die 
goldene Bulle (1356) dem pfälzisch en Hause die Kurwürde allein 
zu und nahm dafür die halbe Oberpfalz (Sulzbach, Lauf, Hersbruck, 
Pegnitz, Hilpoltstein u. s. w.) an sich. Dieses abgetrennte Gebiet 
wurde erst im Jahre 1400 wieder mit dem Stammland vereinigt. In 
den darauf folgenden Jahren begannen auch hier unheilvolle Teilun- 
gen und dauerten fort bis zur Wiedervereinigung der Pfalz mit Bayern. 
Die Oberpfalz hatte besonders durch den in Böhmen entbrannten
	        
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