Full text: Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern.

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verleiten, den Osterreichern Hilfstruppen zu schicken, von denen wenige 
zurückkehrten. Die Laufbahn Max Emanuels war ein Soldatenleben 
ohne Rast und Ruhe, drum genoß sein Volk auch selten das Glück. 
gesegneten Friedens. Der Kurfürst starb 1726, und ihm folgte 
sein ältester Sohn Karl Albrecht, unter dessen Regierung das Land- 
durch neuen Krieg und alten Prachtaufwand bedrückt wurde. Als 
Kaiser Karl VI., der seine Tochter Maria Theresia zur Erbin 
des österreichischen Thrones bestimmt hatte, gestorben war (1740), 
machte auch der bayerische Kurfürst — von Frankreich unterstützt — 
Erbansprüche geltend, und der Kampf begann. Karl Albrecht eroberte 
Oberösterreich, zog dann nach Böhmen, ließ sich in Prag als König 
krönen und wurde bald darauf als Karl VII. zum deutschen Kaiser 
gewählt. Während er zur Krönung nach Frankfurt ging, fielen die Heere 
der österreichischen Erbin in Bayern ein, das Land geriet in Fein- 
deshand (1743) und mußte wieder viel erleiden. Erst als Friedrich H. 
von Preußen sich mit Karl Albrecht verband, räumten die Osterreicher 
2 der Kurfürst kehrte zurück, starb aber bald darauf zu München 
). 
13. 
Maxr III., der Gute, der einzige Sohn Karl Albrechts, war 
seinem Lande ein wahrer Friedensfürst. Streng gegen sich, gütig gegen 
andere, gewann er die Herzen seines Volkes, das ihn als seinen Vater 
verehrte. Auf manche Ansprüche verzichtend, schloß er mit Osterreich 
Friede um der ersehnten Ruhe willen. Für Heer und Hof war 
Bayerns Wohlstand geopfert, die Leute waren verarmt, die Ortschaften 
geplündert, die Felder verwüstet, alles lag danieder — ihm aber war 
es Ernst, durch weise Sparsamkeit für Verbesserung des Staats- 
haushaltes zu sorgen, und er half dem Lande aus dem Elend auf. 
Seine Bestrebungen, Ackerbau und Viehzucht zu heben, scheiterten 
an dem Eigenwillen der Landleute, die aus Vorliebe für das Alther- 
gebrachte jede bessernde Neuerung scheuten. Besser ging es mit der Ein- 
führung des Tabak= und Hopfenbaues im großen, wodurch dem 
Lande bedeutende Summen, die bisher ins Ausland gewandert waren, 
erhalten blieben. In den Jahren der Teuerung (1770 — 1772). 
zeigte sich Maximilians Menschenliebe und Herzensgüte in der väter- 
lichen Fürsorge, mit der er der Hungersnot zu steuern suchte. Er ließ 
eine Menge Getreide an die Armen verteilen und gab mit offenen 
Händen, wo er konnte. Um dem Elend für die Zukunft vorzubeugen, 
drang er auf Einführung des Kartoffelbaues und eröffnete dem 
Volk mancherlei Erwerbsquellen. Die inneren Staatseinrichtungen 
wurden durch den Erlaß neuer Gesetzbücher verbessert, die heute noch 
im Ansehen stehen. Segensreich waren die Bemühungen, durch Unter- 
richt und Bildung das Volk sittlich zu heben. Die Volksschule 
stand auf tiefer Stufe, namentlich auf dem Lande, wo meist nur im
	        
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