II. Geographie.
A. Die Verhältnisse des Landes im allgemeinen.
I. Lage, Größe und Grenzen.
Bayern, seit 1806 ein Königreich, ist der zweitgrößte Staat
Deutschlands. Es umfaßt 75 864 qkm (nahezu 1400 Quadrat-
meilen) und zählt über 5 Millionen Einwohner.
Der größere, östliche Teil Bayerns grenzt im Norden
an die preußische Provinz Hessen, an Sachsen-Weimar, Sachsen-
Meiningen, Koburg-Gotha, an das Fürstentum Reuß und das König-
reich Sachsen; gegen Osten an Böhmen, das Erzherzogtum Oster-
reich und an Salzburg; gegen Süden an Salzburg, Tyrol und
Vorarlberg; gegen Westen an Württemberg, Baden und Hessen-
Darmstadt.
Bayern jenseit des Rheins oder die Pfalz grenzt im Norden
an die preußische Rheinprovinz und Hessen-Darmstadt; gegen Osten.
an Baden (den Rhein); gegen Süden an die deutschen Reichslande
und gegen Westen an Preußen.
ayern dies seit des Rheins besteht aus dem alten Herzogtum
Bayern — mit welchem Otto von Wittelsbach 1180 von Kaiser Friedrich I.
-elehnt wurde — den ehemals preußischen Fürstentümern Ansbach u. Bai-
reuth, den Bistümeru Bamberg, Würzburg, Freising, Augsburg, Eichstädt
und Passau, vielen ehemaligen freien Reichsstädten und dreizehn Abteien.
Die Pfalz, welche die Wittelsbacher 1214 unter Kaiser Friedrich II.
gewannen, hat sich aus dem früheren Herzogtum Zweibrücken, mehreren ehe-
maligen freien Städten und fürstlichen Besitzungen, sowie aus einigen von
Frankreich abgetretenen Teilen gebildet.
II. Gebirge und Ebenen.
Der Hauptteil Bayerns ist im Süden von den schön bewaldeten
Bergen der Alpen umzogen, die sich in drei Gruppen von Westen
nach Osten erstrecken. Diese drei Gruppen sind: 1. Die Algäuer
Alpen mit dem Hochvogel zwischen Bodensee und Lech. 2. Die