Full text: Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern.

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gelagerte Landschaft zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit und be- 
deutenden Getreidebau aus. 
Die Fortsetzung des Höhenzuges über den Main hinaus bilden 
die Haßberge, die bis an die Landesgrenze reichen. Der ihnen 
sübwestlic vorgelagerte Gau besitzt ebenfalls einen äußerst ergiebigen 
Boden 
Zwischen dem Franken-Jura und der eigentlichen Frankenhöhe 
liegt ca. 300 m über dem Meere die mittelfränkische Ebene, teil- 
weise einförmig und wenig fruchtbar, andererseits aber auch von klei- 
nen Höhen durchzogen und in den Flußthälern trefflich angebaut. 
Das „Mainviereck“ wird vom Spessart oder Spechtswald 
eingenommen, der eigentlich eine Fortsetzung des nur wenig 
nach Bayern hereinreichenden Odenwaldes ist. Der Spessart 
ist vorherschend mit Tannenwald, teilweise aber auch mit schönen 
Eichen und Buchen bewachsen. Das Ganze ist ein rauhes Hügel- 
land; nur der westliche, sanftere Teil und die Thäler sind bebaut 
und bewohnt. Die Feldwirtschaft ist unbedeutend und die hinsichtlich 
des Grundbesitzes zahlreich zu nennende Bevölkerung hauptsächlich auf 
Kartoffelbau beschränkt. 
Wie das Fichtelgebirg die Nordostecke Bayerns einnimmt, so 
füllt die Rhön, welche durch einen schmalen Rücken mit dem Spessart 
zusammenhängt, den nordwestlichen Teil des Landes aus. Die Kupt pen 
der Rhön sind meist kahl, die Abhänge dagegen mit Laubholz, großen. 
Waldwiesen und beträchtlichen Torfmooren bedeckt. Die langen und 
harten Winter, die felsigen und sumpfigen Lagen sind dem Getreide- 
bau sehr ungünstig, und die Bevölkerung ist deshalb besonders auf 
Kartoffel= und Flachsbau, sowie auf den Ertrag ihrer Bergwiesen, d. h. 
auf Schafzucht angewiesen. Der besuchteste Berg der Rhön ist der 
Kreuzberg mit einer Wallfahrtskirche und einem 26 m hohen 
hölzernen Kreuz auf seinem Gipfel. 
Zwischen der Röhn, dem Spessart und dem Steigerwald liegt die 
unterfränkische Ebene, meist nicht über 300 m hoch. Die ganze 
Fläche ist reich an Obst und Getreide. An den Hängen zu beiden 
Seiten des Mainthales um Würzburg und an der Taubermündung. 
wachsen vorzügliche Weine. 
Die Pfalz wird von der Haardt, einer Fortsetzung der Vo- 
gesen, durchzogen. Den nördlichen Grenzpfeiler der Haardt bildet 
der Donnersberg. Im Westen geht die Haardt allmählich 
in Hügelland über, dessen wald- und hugelreicher südwest- 
licher Teil Westrich genannt wird. Der Ostrand fällt steil zur 
Rheinebene ab; an seinen Abhängen werden die trefflichen Pfälzer- 
weine gebaut. Die Rheinebene, durchaus von Schwemmland ge- 
bildet, ist ein fruchtbarer, vor rauhen Winden geschützter Thalgrund, 
burchschnittlich 10 km breit und mit herrlichen Obstbäumen und Handels- 
 
	        
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