Full text: Vorgeschichte des Waffenstillstandes.

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Nr. 31. 
Telegramm. 
Großes Hauptquartier den 3. Oktober 1918. 
Der Kais. Legationsrat an Auswärtiges Amt. 
General Ludendorff bitte um Mitteilung unserer Friedensnote. 
gez. Lersner. 
Nr. 32. 
Telegramm. 
Berlin , den 3. Oktober 1918. 
Dringend. 
Bevor ich mich über die Einleitung der von der O. H. L. gewünschten Friedens- 
altion schlüssig mache, beehre ich mich, Euere Exzellenz um Stellungnahme zu folgenden 
Fragen zu bitten: 
1. Wie lange kann die Armee den Feind noch jenseits der deutschen Grenze 
halten? 
2. Muß die O. H. L. einen militärischen Lusammenbruch erwarten und be- 
jahendenfalls in welcher Jeit? Würde der Zusammenbruch das Ende 
unserer militärischen Widerstandskraft bedeuten? 
3. Ist die militärische Lage so kritisch, daß sofort eine Aktion mit dem Ziel 
Waffenstillstand und Friede eingeleitet werden muß?! 
4. Für den Fall), daß die Frage zu 3 bejaht wird, ist die O. H. L. sich be- 
wußt, daß die Einleitung einer Friedensaktion unter dem Druck der mili- 
tärischen Owangslage zum Verlust deutscher Kolonien und deutschen Ge- 
biets, namentlich Elsaß-Lothringens und rein polnischer Kreise der östlichen 
Provinzen führen kann? 
5. Ist die O. H. L. mit Absendung des anliegenden Notenentwurfs einver- 
standen? 
Euerer Exzellenz wäre ich für sofortige Antwort dankbar. 
gez. Prinz Max Reichskanzler. 
Seine Exzellenz dem Chef des Generalstabes des Feldheeres 
Herrn Generalfeldmarschall von Hindenburg, 
hier. 
Nr. 33. 
Chef des Generalstabes Berlin, den 3. Oktober 1918. 
des Feldheeres. 
An den 
Herrn Reichskanzler. 
Die Oberste Heeresleitung bleibt aufihrer am Sonn- 
tag, den 29. September d. J. gestellten Forderung der so-
	        
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