7
zu bahnen versprach! Er konnte dem in jeder Hinsicht so nützlichen
Plane seine Zustimmung nicht versagen?).
Zuerst mußte das Kulmische Land, in welchem sich ohne Zweifel
viele heidnische Preußen festgesetzt hatten, vollständig zum Christen-
thume bekehrt werden; dann erst durfte Christian sich den angrenzen-
den Landschaften Pomesanien und Löbau zuwenden. Das friedliche
Wort aus dem Munde des schlichten Ordensmannes zog das heid-
nische Volk mächtig an; Viele, darunter auch manche Edle, empfin-
gen die Taufe ). Immer weiter verbreitete sich das Evangelium,
und Christian konnte nicht länger säumen, dem Papste Bericht zu
erstatten von dem Gedeihen des Werkes, das er gesegnet. Er eilte
daher im Sommer des Jahres 1211 mit der erfreulichen Botschaft
nach Rom, um von ihm zu vernehmen, in welcher Weise die
kirchtichen Verhältnisse des neubekehrten Volkes zu ordnen seien?).
Innocenz nahm den Bericht mit Jubel auf. Schon durfte er hoffen,
bald einen Bischof über das so lange von heidnischer Finsterniß be-
deckte Preußen bestellen zu können, und mit Wohlgefallen ruhete sein
Auge auf dem edlen Cistercienser, dem der Himmel den Beruf und
die Begeisterung verliehen, das Blut des heiligen Adalbert friedlich
zu rächen). Einstweilen jedoch beschränkte sich der Papst darauf,
3) Daß Christian im Einverständniß mit dem Herzog seine Wirksamkeit be-
gonnen habe, liegt in der Natur der Sache.
4) Quidam magnates et alü regionis illius sacramentum baptismatis
receperunt et de die in diem proficere dinoscuntr.. Vergl. den Brief
Innocenz III. an den Erzbischof von Gnesen 1211. Aeta Loruasica, II. Band.
S. 219# ff.
5) „Jidem monachi nuper ad sedem apostolicam venientes nostro
apostolatui reserarunt ,“ schreibt Innocenz am 4. September 1211. Acta
Bor. a. a. O.
6) Ihn meint Innocenz, wenn er im Eingang des vorhin erwähnten Schrei-
bens „jene Rebzweige an dem göttlichen Weinstocke“ preist, die, ad sancte con-
versationis studium se extendentes per opera pietatis, non solum interne