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zweifelhaften Gewinn bedeutet, ein Grundstück annehmen zu müssen, so ist
doch im allgemeinen die dingliche Haftung ein Amstand, der den Hauswirt
im Verhältnis zum Mieter schwer belastet.
Während Steuern und Hypothekenzinsen unverändert geblieben sind,
haben sich die Anterhaltungskosten des Hauses und die Kosten für die
eigene Lebensführung des Hauswirts, die ja doch aus der Grundrente ent-
nommen werden sollen, infolge des Krieges bedeutend gesteigert. Dazu
kommt nun, daß die schon bei Beginn des Krieges äußerst mißlichen Ver-
hältnisse des Hypothekenmarktes sich im Kriege, vor allem wegen der durch
die Kriegsanleihe bewirkten Kapitalaussaugung zum Teil ins Anerträg-
liche verschlechtert hbaben. Der Haus- und Grundbesitz hat sich allen diesen
schädigenden Einwirkungen des Krieges macht- und ratlos gegenüber-
gesehen, denn er konnte sich nicht, wie so mancher Zweig deutschen Gewerbes,
der veränderten Lage anpassen. Er mußte bleiben, wie er ist.
Die gesetzlichen Maßnahmen, die man während des Krieges zugunsten
der Hausbesitzer getroffen hat, kommen im wesentlichen nur auf ein Durch-
halten hinaus, das den zu befürchtenden Zusammenbruch hindert, aber die
Mißstände nicht endgültig beseitigt. Erschwert ist die Regelung dadurch,
daß vielfach in diese reinen Wirtschaftsfragen persönliche Gesichtspunkte hin-
eingetragen werden, und daß man hier, wie nirgends sonst in unserer Wirt-
schaftspolitik, den Stand als solchen angreift. Zweifellos ist es für unser
ganzes Volk von der größten Bedeutung, daß künftig die Besiedelung und
Bebauung des Bodens nach gesünderen, der Spekulation nicht mehr zu-
gänglichen Gesichtspunkten erfolge. Das wird einem ja ganz von selbst klar,
wenn man sieht, wie die Mehrheit der Bevölkerung in den Großstädten
wohnt. Man bedenke, daß im Jahre 1905 in den Städten (Ortschaften
mit mehr als 2000 Einwohnern) bereits 36 820 342 Menschen, also 57,42
Prozent der ganzen Einwohnerschaft des Reiches wohnten, und daß 1910
die 46 Städte des Deutschen Reiches, die mehr als 100 000 Einwohner
zählten, ungefähr ein Fünftel der deutschen Bürgerschaft umfaßten. Sicher-
lich ist die Frage der Bodenreform für die Gesundheit unseres Volkes von
größter Bedeutung. Man muß aber davon ausgehen, daß in dem städti-
schen Haus= und Grundbesitz Deutschlands Milliarden von Werten nieder-
gelegt sind, die man nicht einfach beseitigen kann, ohne unser Wirtschafts-
leben auf das schwerste zu schädigen. Sind doch die Mißbräuche, gegen
welche man sich mit einer oft sehr verständlichen Erbitterung wendet, im
wesentlichen nicht auf das Konto derer zu schreiben, die jetzt Haus= und
Grundbesitzer sind. Gerade sie haben unter jenen Mißbräuchen, die die
Notlage des Haus= und Grundbesitzes verschuldet haben, meistens selbst
am schwersten zu leiden. Und weiter: ein Glied unseres Wirtschaftslebens