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aus seiner festen Stellung in und bei La Gibrie zu werfen. Dies
gelang. Durch das Sprengen des feindlichen Centrums bei La
Rothiere, von den Russen unter Sacken bewerkstelliget, wurde
die Schlacht entschieden. Prinz Carl von Bayern, der hier eine
Brigade befehligte nnd zum ersten Mal im Feuer stund, gab das
schönste Beispiel von Muth und Todesverachtung. Seit diesem
Tage ziert dessen Brust der bayerische Max-Joseph-Orden. Den
Siegern fielen 3 bis 4000 Gefangene, 73 Kanonen in die Hände.
An 5 bis 6000 Todte und Verwundete lagen in den Dörfern um-
her. Der Verlust der Russen betrug im Ganzen 4000, der Oester-
reicher 1000, der Würtemberger gegen 400 und der Bayern un-
gefahr 300 Mann.
Nachdem der Feldmarschall Fürst Schwarzenberg längere Zeit
(vom 9. bis 27. Februar) zu keinerlei Action zu bringen gewesen,
dem russischen General Grafen von Wittgenstein verboten hatte,
gegen Paris vorzurücken, und ersterer einer Schlacht bei Mery
auf den 21. ausgewichen war, wo Blücher mit ihm gemeinschaft-
lich agiren wollte, kam es endlich am 27. Februar zum Treffen
bei Bar sur Aube. Vor den russischen Batterien verlor die mit
grösster Bravour bergauf reitende französische Cavallerie unter
Kellermann an 4 bis 500 Pferde. Ein Bataillon von dem russi-
schen Regiment Kaluga entschied den Sieg, indem es eine uner-
steiglich gehaltene Höhe erklomm und so dem Feinde unerwartet
in die Seite fiel. Der Verlust der Franzosen mochte sich auf 2600
Todte und Verwundete, dann 460 Gefangene erstrecken. Die Russen
verloren an Todten und Verwundeten 1200, die Bayern 300 Mann.
Diesem Trefien folgte am 3. März das von La Guillotiere.
In der Nacht vom 1. zum 2. März liess Marschall Oudinot zur
Sicherung des Rückzuges seinen Nachtrab an der Brücke dieses
Ortes stehen. Vormittags war es den Russen gelungen, durch
Umgehung sich eines französischen Artillerieparkes zu bemächtigen,
doch jagte die französische Reiterei unfer St. Germain ihnen diesen
wieder ab. Mittags 1 Uhr entbrannte der Kampf auf allen Seiten.
"Russen und Bayern suchten sich zu übertreffen. Bis zur sinken-
den Nacht ward gestritten und die Guillotiere- Brücke von den
Bayern unter Wrede erstürmt. Der Verlust der Franzosen betrug
7 Kanonen und 2000 Mann, worunter 800 als Gefangene.
Mit dem schlesischen Heere waren drei Corps des Nordheeres
nun vereiniget, die Gregend bot grosse Vortheile für die Verbün-
deten, leider waren deren Führer wieder uneins. (seneral Gneisenau,
Blüchers Chef des Generalstabes, entwarf den Plan für die Schlacht