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Bei La Fere Champenoise wurden die Marschälle Marmont
und Mortier auf dem Marsche angehalten und in ein Treffen ver-
wickelt. Die Divisionen Pacthod und Amey hatten den Befehl
erhalten, zu den genannten Marschällen zu stossen und mit diesen
vereint sich bei Napoleon in St. Dizier einzufinden. General Pac-
thod hörte den Greschützdonner von Fere Campenoise, konnte
aber diese Marschälle nicht mehr erreichen. Umrungen, aus 48
Geschützen durch Kartätschen niedergeschmettert, von der russi-
schen Cavallerie niedergesäbelt und zu Boden geritten, eilte König
Friedrich III. herbei, dieser schauerlichen Schlächterei ein Ende
zu machen. Kaiser Alexander liess zum Sammeln blasen. An
4000 Franzosen wurden gefangen, nachdem etwa 3500 schauder-
haft zu Grunde gegangen. ‚Der Verlust der beiden Marschälle
war ebenfalls nicht unbedeutend.
Vor Paris wurde am 30. März lebhaft um den Besitz des
Dorfes Pantin von Seite .der Russen unter dem Prinzen Eugen
von Würtemberg gestritten. Von 1800 Mann preussischer Garden,
welche zum Angriff mit dem Bajonete vorgegangen, kehrten kaum
150 zurück. Ein Versuch des Marschalls Marmont, mit zwei
Reiterregimentern sich einer preussischen Batterie bei la Vilette
zu bemächtigen, schlug gänzlich fehl. Die schwarzen preussischen
Husaren warfen die im Aufmarsch begriftene Reiterei über den
Haufen, hieben in die nachfolgende Infanterie ein und brachten
im Siegesjubel 14 Kanonen heim. Zur selben Zeit bekam auch
das schlesische Heer unter York nıit Marschall Mortier zu thun.
Grundlose Wege hatten die Ankunft Gyulais und des Kronprinzen
von Würtemberg bis 4 Uhr Nachmittags verzögert. Um diese
Zeit verbreitete sich das Gerücht von einem Weaffenstillstande,
dem bald die Bestätigung folgte. Der Gesammtverlust des russi-
schen Heeres betrug wohl 5 bis 6000 Mann, der Verbündeten
überhaupt 8200 und jener der Franzosen 5 bis 4000 Mann. An
Geschützen waren 126 Stück den Allürten zur Siegesbeute ge-
worden, wovon auf das russische Corps des Generals Langeron
auf dem Montmartre 29, auf jenes des Prinzen Eugen von Wür-
temberg 25, der preussischen wie badischen Garde-Infanterie 16
kamen.
Aber Paris zu entsetzen, dazu kam Napoleon zu spät. Am
Morgen des 31. März, begünstiget vom herrlichsten Frühlings-
wetter, hielten die Verbündeten unter dem unendlichen Jubel der
Bevölkerung ihren Einzug in Paris.
Von der Insel Elba 1815 zurückgekehrt, wurde von Napoleon -