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von Wahlstatt erhoben. Siebenundsiebzig Jahre alt starb Blücher
am 12. September 1819 und ward seinem eigenen Wunsche gemäss
auf freiem Felde unter drei schönen Linden in der Nähe seines
Gutes Krieblowitz in Schlesien beerdiget. Von grossem Interesse
ist die charakteristische Schilderung Blüchers im I. Bande von Dr.
Försters Geschichte der Befreinngskriege Seite 221 und 222.
Feldmarschall Carl Philipp Fürst von Wrede geboren anı 29.
April 1767 zu Heidelberg, wo sein Vater Geheimrath war, starb
er am 12. December 1838 zu Ellingen, nachdem er noch im gleichen
Jahre dem Uebungslager bei Augsburg angewohnt. Zuerst Ober-
Marsch-Commissär bei den österreichischen Truppen, trat er als
Oberst in bayerische Dienste und ward am 28. September 1804
zum Generallieutenant befördert. Als im März 1814 die Alliirten
auf Paris rückten, übernahm Wrede die Beobachtung des Feindes.
Ihm zu Ehren führt für alle Zeiten das 9. bayerische Infanterie-
Regiment den Namen „Wrede“.
Feldmarschall Joseph Wenceslaw Graf Radetzky von Radetz
am 2. November 1766 ın Böhmen geboren, machte er unter Kaiser
Joseph II. den Krieg gegen die Türken und von 1792 bis 1795
. die Feldzüge gegen Frankreich mit, in denen er Rittmeister wurde.
Greneraladjutant des Feldzeugmeisters Melas 1799, wurde er 1805
Generalmajor, 1809 Feldmarschall-Lieutenant und Chef des Gene-
ralquartiermeisterstabes. Ihm verdankt man die Disposition zur
Schlacht bei Leipzig. Commandeur ‘der Militärmacht des lombar-
disch - venetianischen Königreiches seit 1831, und Feldmarschall
seit 1336, schlug er am 25. Juli 1848 die Sardinier bei Custozza
wie 1849 bei Mortara und Novara wiederholt. Diese zwei Feldzüge
haben Radetzky den vorzüglichsten Feldherrn der Neuzeit an die
Seite gestellt. Seit Blücher wurde kein General mehr so gefeiert
wie er. Zweiundneunzig Jahre alt starb er am 5. Januar 1858 zu
Mailand und ruht nun in dem Mausoleum zu Wetzdorf unfern Wien.
“ Gerhard David von Scharnhorst, von Geburt ein Hanno-
veraner, erblickte am 10. Novenber 1756 das Licht der Welt,
nahm 1776 Dienst im vaterländischen Heere, rückte 1792 zum
Hauptmann, 1796 zum Oberstlieutenant vor, trat 1801 in preus-
sische Dienste, wurde 1804 Oberst und geadelt, 1806 General, 1812
Chef des. Generalstabes von Blücher und General-Lieutenant, der
Gründer der preussischen Landwehr. In der Schlacht von
Grossgörschen (Lützen) am 2. Mai verwundet, übernahm Scharnhorst
noch eine diplomatische Sendung nach Wien, starb aber unterwegs
durch Vernachlässigung des Wundfiebers zu Prag am 28. Jüni 1813.