Full text: Die Befreiungshalle bei Kelheim.

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senken Kelheimwinzer, weiter flussabwärts Herrensaal, dem 
gegenüber Postsaal, am Fusse der jenseitigen bewaldeten Hänge, 
an der Abensberger Landstrasse Obersaal und rechts des hohen 
Pfahles — einer Häusergruppe an der Regensburger Poststrasse — 
Affeking. Leider geht bei Kelheimwinzer der Anblick des Heil- 
bades Abbach verloren, auf dessen Burg Kaiser Heinrich II. oder 
der Heilige am 6. Mai 792. das Licht der Welt erblickte. Bis 
zur Zeit des dreissigjährigen Krieges waren die Anhöhen und Berg- 
rücken, welche die Donau auf ihrer linken Seite von Kelheim bis 
Passau begleiten, mit Reben bewachsen, daher auch die vielen Orte 
mit dem Beisatze „Winzer“. Die Gegend um Kruckenberg und Donau- 
stauf ausgenommen, ist dies edle Gewächs allenthalben verschwunden. 
In südwestlicher Richtung erschaut das Auge einen Theil der 
mit Recht so hochgepriesenen Felsenpartien bei Weltenburg. 
Ganz nahe treten da die Felsenschroffen an die Donau heran, diese 
einengend, als ob sie ihr den Weg streitig machen wollten. Kei- 
nerlei Fusssteig führt an den senkrechten, mitunter drohend über- 
hängenden Felsenzacken vorüber, nur zu Wasser lassen sich diese 
grossartigen Gebilde der Natur bewundern. Ihrer mitunter sehr 
charakteristischen Formen willen hat denselben das Landvolk 
allerlei Namen beigelegt und allerlei Sagen dazu erfunden. Da 
sehen wir den Kuchelfelsen, die lange Wand, die drei Brüder, 
das Rabenloch, die schwangere Jungfrau, unsere liebe Frau, die 
lutherische Kanzel, den hohlen Stein, Peter und Paul, das Nürn- 
berger Thor und so fort. Deren Häupter sind mit dichtem Wald 
bewachsen. Die Gruppirung dieser grotesken Felsenhänge ist 
äusserst mannigfaltig, da in schneller Reihenfolge die wildroman- 
tischsten Landschaftsbilder mit einander wechseln. 
Wo nun das Kloster Weltenburg steht, das leider dem Be- 
schauer entzogen ist, erhob sich dereinst das Artobriga der Römer 
mit einem der Minerva geheiligten Tempel. Von Herzog Thassilo
	        
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