Full text: Die Befreiungshalle bei Kelheim.

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575 als Benediktinerkloster gestiftet, gilt es als das älteste ın 
Bayern. Von den Hunnen zerstört, liess es der heilige Wolfgang 
wieder aus der Asche erstehen, 1803 aufgehoben, erstand es 1812 
als Priorat des Benediktinerordens durch König Ludwig aufs 
Neue. Herrliches Echo. Durch eine Einsenkung, welche die 
Felsenpartien in ihrer Reihenfolge machen, ist es gestattet, den 
Blick in die Ebene schweifen zu lassen, welche sich oberhalb der 
Weltenburger Stromenge ausbreitet. Man sieht da die Thürme 
von Hienheim, von Geisenfeld und die ganze Neustadt, wo- 
selbst Albrecht Rindsmaul als Pfleger sass, der in dem .Ge- 
wühle von Ampfing 1322 Friedrich den Schönen von Oesterreich 
zum Gefangenen bekam. „Das Kuhmaul konnt’ ich heut weder 
mit Stechen noch mit Schlagen von mir bringen, dem hab ich 
mich ergeben,“ antwortete der gefangene Gegenkönig, als man sich 
darum stritt, wer ihn bewältiget habe. Diesseits eines Steinbruches 
auf einem schmalen Streifen Landes das sogenannte Klösterl, 
von dem Eremiten Anton aus Siegenburg 1450 gegründet. Im 
Vereine mit noch einigen Waldbrüdern erstand das Betkirchlein 
zu St. Nikolaus, dessen Decke, Rückseite und Nebenwände Felsen- 
geschiebe bilden. Nach vornen gibt eine Mauer den nöthigen Ab- 
schluss. Darum sagt man, da sei eine Kirche ohne Dach. Hier 
weilte zeitenweise der verstorbene Schlachtenmaler Albrecht Adam, 
als sein Schwiegersohn (Otto von Langenmantel) den Bau leitete. 
In nordwestlicher Richtung erhebt sich hinter dem Michaels- 
berge ın der Länge einer Wegstunde von der Altmühl zur Donau 
eine mächtige Römerschanze, die jetzt noch nach anderthalb tausend 
Jahren von bedeutenden Dimensionen ist. Oberhalb Staussacker 
— gegenüber von Weltenburg — beginnt der Hadrianswall 
(vallum Hadrianı) ‘oder Pfahlranken, der als Grenzwehr gegen die 
beute- und kriegslustigen Germanen das römische Gebiet schützen 
sollte. In ununterbrochener Linie, stellenweise wie im Hienheimer'
	        
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