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Kloster Seligenthal bei Landshut. Eine alte Sage bezeichnet das
wenige Schritte von dem Spital aufgestellte Crucifix als die Stätte
des Meuchelmordes.
Herzog Bernhard von Weimar eroberte 1633 dies Städtchen
und blieb dasselbe in der Gewalt der Schweden bis zum 26. Juni
1634. Nachdem von Seite der Oesterreicher und Bayern am 24.
ein Sturm versucht worden, zogen die Schweden am 26. mit Sack
und Pack unter dem Commando des Obersten Friedrich von Rosen
nach Nürnberg ab. Furchtbar wurde Ende Decembers 1705 da
von Seiten der Oesterreicher gegen die Einwohner gewirthschaftet,
nachdem Kelheim erstürmt worden. Weil sie als getreue Bayern
nicht österreichisch werden wollten und dazumal der Wahlspruch
durch das ganze Land lief: „Lieber bayerisch sterben als kaiserlich
verderben,“ wurde der Commandant von Kelheim, der Metzger
Kraus ın Ketten nach Ingolstadt geschleppt und dort lebendig ge-
viertheilt. Die übrigen Grefangenen (Bürger und: Landleute) mussten
um ihr Leben würfeln und den Zehnten von ihnen traf das Todes-
loos. Im österreichischen Erbfolgekrieg (1741—1745) erwarb sich
hier der kaiserliche General von Bärnklau mit seinen Croaten und Pan-
duren einen eben so schrecklichen als verabscheuenswerthen Nachruf.
Kelheim besitzt noch seine drei Thore, nach Süden das
Donau-, nach Norden das Altmühl- und nach Westen das Mitter-
Thor. Seit dem 18. October 1863, der feierlichen Eröffnung der
Befreiungshalle, steht der mit Einschluss des Kreuzes 200 Fuss
hohe und mit sächsischem Schiefer gedeckte, vom Grund frisch
aufgeführte Thurm der Stadtpfarrkirche vollendet da. Desgleichen
die nach dem Pauly’schen Systeme mit Eisen überdeckte und auf
vier steinernen Pfeilern wie zwei solchen Widerlagern ruhende
Donaubrücke, eine grosse Wohlthat für Stadt und Umgegend,
da die vormalige Bockbrücke bei jedem Hochwasser oder wenn
Eisstösse gingen weggespült worden. Ausserhalb dieser neuen