Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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also bis morgen früh 8 Uhr ersuchen. Von der Aufnahme, welche Ihre 
Eröffnungen dort finden werden, und der definitiven Antwort der König- 
lich Belgischen Regierung wollen Euer Hochwohlgeboren mir umgehend 
telegraphische Meldung zugehen lassen. gez. Jagow. 
Seiner Hochwohlgeboren 
dem Kaiserlichen Gesandten Herrn von Below 
- Brüssel. 
8 russische Geschütze erobert. 
W.T. B. Berlin, 9. August. 
Die Grenzschutzabteilung in Bialla, 10 Kilometer östlich von Johannis- 
burg, hat den Angriff einer russischen Kavalleriebrigade zurückgewiesen. 
Acht Geschütze und mehrere Munitionswagen sind in unsere Hand gefallen. 
W.T. B. Berlin, 9. August. 
Gestern abend sind drei Kompagnien Landwehr in Schmalleningken 
(drei Meilen östlich von Tissit) von zwei russischen Infanterie-Kompagnien 
und einer Maschinengewehr-Kompagnie angegriffen worden. Die Landwehr 
zwang die Russen zum Rückzug auf Jurborg. 
Lüttich ist fest in unserer Hand. 
Viertausend Gefangenenach Deutschlandabtrans- 
portiert. 
W.T.B. Berlin, 9. August. 
Lüttich ist fest in unserer Hand. Die Verluste des Feindes waren groß. 
Unsere Verluste werden sofort mitgeteilt werden, sobald fie zuverlässig be- 
kannt sind. Der Abtransport von drei= bis viertausend kriegsgefangenen 
Belgiern nach Deutschland hat bereits begonnen. Nach den vorliegenden 
Nachrichten hatten wir in Lüttich ein Viertel der gesamten belgischen 
Armee vor unsl 
Die belgischen Schandtaten gegen die Deutschen. 
W.T.B. Berlin, 9. August. 
Der Brüsseler Vertreter von Wolffs telegraphischem Bureau tele- 
graphiert aus Goch folgendes: 
Ueber Belgien wurde gestern der Belagerungszustand verhängt. Alle 
Deutschen wurden gestern Nacht aufgefordert, das Land baldigst zu ver- 
lassen. Was sich in den letzten Tagen in Brüssel ereignete, übertrifft alles 
das, was sich die glühendste Phantasie ausmalen kann. Seit der Kriegs- 
erklärung am Dienstag vormittag demolierte der Pöbel alle Geschäfte, die 
Deutschen angehören oder deutsche Produkte anboten. Jedes Schild mit 
deutscher Anspielung wurde entfernt, und jeder, der ein deutsches Aus- 
sehen hatte, tätlich auf der Straße angegriffen oder der Spionage ver- 
dächtigt. Die unwahrscheinlichsten Dinge wurden kolportiert und von der 
Presse verbreitet, unter anderem, daß von deutschen Soldaten der Versuch 
gemacht worden sei, den Kommandanten der Festung Lüttich, General 
Leman, der sich wacker geschlagen; zu ermorden. Auch verbreiteten ein- 
zelne Blätter die Nachricht, unsere Soldaten seien mangelhaft verpflegt und 
ergingen sich in heftigsten Angriffen auf Kaiser Wilhelm. Kurzum, der 
Deutschenhaß wird in fanatischer Weise gepredigt. Fast jede Nacht ver- 
lassen Tausende von Deutschen unter dem Schutz des amerikanischen 
Generalkonsuls seit Donnerstag Belgien über Holland, von Offizieren und 
 
	        
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