Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

der Bürgergarde beschützt, die seit Freitag endlich beginnen, in Gemeinschaft 
mit den Stadtbehörden dem Spionagefieber entgegen zu arbeiten. 
Die belgische Regierung wird guttun, mit allen ihr zur Verfügung 
ehenden Mitteln diesem unglaublichen Treiben Einhalt zu tun, denn es 
ist schließlich bei aller deutschen Langmut nicht zu erwarten, daß man 
irgendwie Milde mit diesen belgischen Mördern und Räubern walten 
lassen wird, wenn nicht sofort Remedur geschaffen wird! 
Die Sperrung des Baltischen Meerbusens durch die Russen. 
W.T. B. Kopenhagen, 9. August. 
1 Ke „Nationaltidende“ berichtet über die Zerstörung Hangoes durch 
ie Russen: 
„Die Russen versenkten am Sonntag und Montag einen großen 
Dampfer am Hafeneingang und ebenso alle Hafenkrähne, sprengten die 
Eisenbahnwerkstätten und die Hafenmole in die Luft, steckten dreißig 
Magazine in Brand, zerstörten die Eisenbahnlinien und sperrten die Ein- 
fahrt nach Petersburg durch Minen. Die Einfahrt wird durch Torpedo- 
bootsflottillen bewacht.“ . 
Die Insel Hangoe liegt an der Spitze des Finnischen Meerbusens- 
gegenüber von Baltischport. 
Befitznahme der Hauptstadt von Togo durch die Engländer. 
W.T.B. Berlin, 9. August. 
Wie wir hören, ist vor der Hauptstadt von Togo, Lome, eine starke 
englische Truppenexpedition von der benachbarten englischen Kolonie Gold- 
küste erschienen. In Avbwesenheit der kleinen Polizeitruppe und sämt- 
licher wehrfähigen Weißen, die sich mit dem stellvertretenden Gouverneur 
zum Schutz wichtiger Stationen ins Hinterland begeben hatten, nahmen 
die Engländer von der Hauptstadt Besitz unter feierlicher Zusage, die 
Ordnung zu wahren und das Eigentum zu schützen. 
Neue erfolgreiche Vorstöße der Oesterreicher. 
W.T. B. Wien, 9. August. 
Die bis Mjechow, etwa 30 Kilometer nördlich Krakau, vorgedrun- 
genen österreichischen Truppen setzten gestern die Offensive fort und be- 
setzten bis zum Abend Ortschaften ungefähr 40 Kilometer vorwärts. Die 
bisher an der Weichsel stehenden Grenztruppen überschritten den Fluß und 
setzten sich am jenseitigen Ufer fest. In Ostgalizien bemächtigten sich die 
Oesterreicher der im Feindesgebiet gelegenen Grenzorte Radziwilow, 
Grenzbahnhof westlich Lemberg gegenüber, Brody, Wolotschik, Grenzbahn- 
hof im östlichen Galizien, und Nowociclica bei Czernowitz, Hauptstadt der 
Bukowina. Sämtliche Versuche feindlicher Reiterpatrouillen, in Ost= und 
Mittelgalizien einzufallen, wurden abgewehrt. Bei Saloschze zwischen 
Brody und Tarnopol wurden bei der Zurückwerfung feindlicher Reiter 
vier Kosaken oetötet und zwei verwundet. 
England stiehlt türkische Schiffel 
M.. B. Konstantinopel, 9. August. 
Die Regierung gibt amtlich bekannt, daß England die dort im Bau 
befindlichen, der Türkei gehörigen Großlinienschiffe „Sultan Osman"“ und 
„Reschadieh“, sowie zwei für Chile im Bau begriffene, von der Türket 
angekaufte Zerstörer in die englische Flotte eingereiht hat. Die neuen 
  
  
 
	        
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