Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Unbesonnene Deutschenhetze eines italienischen Blattes. 
W.T. B. Basel, 10. August. Der Mailänder „Secolo“ schreibt: 
Die Wahl des schweizerischen Oberbefehlshabers, die entgegen den gehegten 
Erwartungen ausgefallen ist, zeigt deutlich den Einfluß, den Deutschland 
unzweifelhaft auf die Berner Regierung ausgeübt hat. Alle Parteien 
hatten sich auf den Staatschef Sprecher geeinigt, aber unerwartet interve- 
nierte der Bundesrat und setzte die Wahl Willes bei den Parteien durch. 
„Secolo“ schließt aus alledem, daß die Wahl Willes auf den Einfluß des 
Deutschen Kaisers zurückzuführen sei, der einen Mann als schweizerischen 
General haben wollte, auf den er sich gegen Frankreich verlassen könnte. — 
Die Schweizer Presse erklärt demgegenüber die Ausführungen des „Secolo“ 
als verwerfliche politische Brunnenvergiftung. Die Wahl Willes sei aus- 
lihli aus militärischen Erwägungen und rein sachlichen Gründen 
erfolgt. 
Die Spende des Kaisers für den Vaterländischen Frauen-Verein. 
W.T. B. Berlin, 10. August. Seine Majestät der Kaiser haben 
dem Hauptvorstande des Vaterländischen Frauen-Vereins für Zwecke des 
Roten Kreuzes die Summe von 50 000 M. huldreichst zu überweisen geruht. 
W.T.B. Münster i. W., 10. August. Die Herzogin von Arenberg 
auf Schloß Nordkirchen hat dem Landeshauptmann der Provinz Westfalen 
#e Zpede des Roten Kreuzes einhunderttausend Mark zur Verfügung 
geste 
Amnestie des Königs von Bayern. 
W.T. B. München, 10. August. Der König erließ eine umfassende 
Amnestie, nach welcher angesichts der opferwilligen Vaterlandsliebe, die das 
gesamte Volk beweist, die Strafen für eine Reihe von Vergehen aufgehoben 
werden. 
Sympathiekundgebung der dänischen Kolonie. 
W.T. B. Berlin, 10. August. Die dänische Kolonie veröffentlicht 
folgenden Aufruf: 
An die Dänen in Berlin! 
Wir, die seit Jahren hier leben, soredern unsere sämtlichen Landsleute 
au-, in diesen ernsten Stunden unseren deutschen Freunden mit Herz und 
Hand werktätig zur Seite zu stehen, um ihnen unsere Freundschaft und 
Sympathie zu beweisen. 
Nähere Auskunft über helfendes Eingreifen sowohl für Damen wie 
Herren geben Unterzeichnete: 
Svend Gade (Kurfürst 7596), Knut Hansen (Pfalzburg 6507), 
Viktor Harhorn (Pfalzburg 6994), Kay-Levison (Pfalzburg 4814). 
Sieg gegen die Franzosen! 
W.T. B. Berlin, 10. August, 8 Uhr 27 Min. Von Belfort in das 
Oberelsaß nach Mülhausen vorgedrungener Feind, anscheinend das siebente 
französische Armeekorps und eine Infanteriedivision der Besatzung von 
Belfort, sind heute von unseren Truppen aus einer verstärkten Stellung 
westlich Mülhausen in südlicher Richtung zurückgeworfen. Verluste unserer 
Truppen nicht erheblich, die der Franzosen groß. 
Eine neue russische Schlappe. 
W.T. B. Berlin, 10. August. Drei im Grenzschutz bei Eydtkuhnen 
stehende Kompagnien, unterstützt durch heraneilende Feldartillerie, haben
	        
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