Full text: Der Weltkrieg 1914. Band 1. (1)

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Die Heeresleitung annehmen darf, es werden von ihr keinerlei Veröffent- 
lichungen erwartet, die ihre Absichten vorzeitig dem Feinde kundtun und da- 
durch die Durchführung der schweren Aufgabe vereiteln könnten. 
Der General-Quartiermeister. gez. v. Stein. 
Vandstreiche österreichischer Polen gegen die Russen. 
W.T. B. Wien, 10. August. „Gazeta Poranna“ meldet aus Krakau 
8. August, daß 800 galizische Jugendschützen unter Hauptmann Frank 
in der Nacht etwa 1000 meist schlafende Kosaken bei Mjechow überfielen. 
Der Kampf dauerte einige Stunden und endete mit dem vollständigen Rück- 
zug der Kosaken, die etwa 400 Tote und Verwundete hatten. Hauptmann 
Frank hatte 140 Verwundete und besetzte Mjechow. 
Die „Neue Freie Presse“ meldet aus Lemberg: Die Jungschützen, 
welche Mjechow einnahmen, haben ihren Marsch nordwärts nach Ksiaz fort- 
gesetzt, das nach kurzem Scharmützel besetzt wurde. Die Russen ließen Tote. 
Verwundete und bedeutende Proviantvorräte zurück. Es heißt, daß auch 
Pilitza und Kielck von den Russen geräumt worden sind. Unter den pol- 
nischen Jungschützen herrscht große Begeisterung. 
Holländische Sympathiekundgebung an den Kaiser. 
W.T. B. Hannover, 10. August. Die in Hannover lebenden 
Holländer haben an den Kaiser telegraphisch eine Sympathiekundgebung 
gesandt, auf die nachstehende Antwort eingelaufen ist: „Se. Mojestät der 
Kaiser und König lassen für die Sympathiekundgebung der dortigen 
Holländer bestens danken. Der geheime Kabinettsrat v. Valentini.“ 
  
Krupp spendet eine Million! 
W.T. B. Essen, 10. August. Herr und Frau Krupp von Bohlen 
und Halbach haben für sich und die Firma Krupp Aktiengesellschaft für die 
verschiedenen Zentralen und örtlichen Organisationen des Kriegsliebes- 
dienstes eine Million Mark zur Verfügung gestellt. 
· Der Bruch zwischen Oesterreich und Frankreich. 
W.T.B. Paris, 11. August. Der österreichisch-ungarische Bot— 
schafter hat gestern abend um 7 Uhr 15 Minuten Paris verlassen. 
Glaubt nicht den falschen Gerüchten! 
(Amtliche Kundgebung.) 
W.T. B. Berlin, 11. August. Es ist natürlich, daß unser Volk in 
diesen Tagen der Spannung auf jedes Gerücht achtet. Durch Weiter- 
tragung pflegen sich Gerüchte zu vergrößern, mag es sich um Erfolge oder 
Mißerfolge unserer Waffen handeln. So laufen Gerüchte um, daß ganze 
Regimenter vernichtet seien, z. B. das Regiment Gardes du Corps. Dies 
wurde zu einer Zeit verbreitet, als das Regiment sich noch auf dem Trans- 
port befand und den Kriegsschauplatz noch gur nicht erreicht hatte. Auf der 
anderen Seite wurden unmögliche Erfolge verkündet, so die Einnahme von 
Belfort. Es hieß sogar, kaiserliche Kraftwagen hätten die Ortschaften durch- 
fahren und diese Nachricht kundgegeben. Solche Gerüchte können der Phan- 
tasie entsprungen sein, sie können aber auch von feindlicher Seite absichtlich 
verbreitet werden, um uns zu schaden. Denn auch ein vorgespiegelter
	        
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